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Bericht: THRESHOLD - Live Bastard Club Osnabrück, 16.3.2013

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Ein schöner Ausklang einer schönen Konzertwoche.
THRESHOLD machten bei ihrem "March Of Progress" auch halt in Osnabrück.

Der Bastard Club ist sicher nicht viel größer als ihr Proberaum und umso intensiver war das Erlebnis für den musikinteressierten Gast.
Die Band -und insbesondere Frontmann Damien Wilson- versteht es in brillanter Weise, ihre Kunst unabhängig von der Lokation zu präsentieren. Eine bärenstarke Ladung Progressiv-Metal!

Die Reise nach Osnabrück ging ob eines motorisch angeschlagenen und ständig pinkelnden Ralle verzögert los, aber zum Glück waren wir rechtzeitig vor Ort.
Es wäre sehr schade gewesen, den bemerkenswerten Support CRYPTEX zu verpassen.

CRYPTEX aus dem Großraum Hannover spielten in Reihe auf, was dem reduzierten Platzangebot auf der Bühne gerecht wurde. Wie gut, dass sie nur zu dritt sind, für mehr Musiker wäre kaum Platz gewesen ;-)
Herausragend auffällig war die Sangesleistung von Simon Moskon, der zudem die Tasten und ab und an den Bass bediente.


Seine Stimme ist kraftvoll, dynamisch und hat einen markanten, kratzigen Stempel. Dazu kommt eine angenehme musikalische Bandbreite: Mal ein bisschen QUEEN oder SUPERTRAMP und mal ordentlich Gas in Richtung Heavy Metal. Ach, und an Ramon und Martin: Meine blöden Sprüche waren natürlich nicht ernst gemeint ;-)

Krankheitsbedingt fielen ENOCHIAN THEORY aus, so dass es nach kurzer Umbaupause direkt mit THRESHOLD weiter ging.
Die intime Keller-Atmosphäre nutze Damien Wilson (im Doogie White/Waldschrat Vollbart Look) für allerlei Turnübungen rund um die beschauliche "Bühne". Dabei verlor er nie den Bezug zum Song und zum Rest der Band. Seine Stimme ist in bestechender Form und von Altersschwächen verschont. Da haben manche Kollegen seines Jahrgangs deutlich weniger zu bieten.



Es war ein Gig auf Augenhöhe - nie konnte man der Band so einfach direkt bei der Arbeit zusehen. Die Gitarristen Karl Groom und Pete Morten lieferten die Trademarks der Gruppe standesgemäß ab und Bassist Steve Anderson erledigte seinen Job ebenso ohne Tadel. Die routinierten Keyboards von Richard West kamen ziemlich aus dem Hintergrund, weil auf der Bühne eben nicht genug Platz für so viele Musiker war. Laut Scherzkeks Damien ziemt sich das allerdings auch so für eine 'richtige Heavy Metal Band'.

Der Blickwinkel erlaubte auch eine genaue Betrachtung des unglaublich präzisen und ständig komplexen Schlagzeugspiels von "Powerhouse" Johanne James. Der Kerl ist das Kommen alleine wert.

Die Setlist war gespickt mit Taten vom aktuellen Longplayer "March Of Progress" und garniert mit Songs wie "Pilot In The Sky" in einer Hammerversion und einem ebenso klasse "Slipstream".
Leider gab es keinen Song vom genialen Debüt "Wounded Land". Schade, Zeit genug wäre ja gewesen...

Direkt nach dem Set sprang Damien vor die Bühne und suchte unverkrampft den Kontakt zum Publikum. Ein außergewöhnlich sympatischer Kerl!

Fazit: Ein Hammerabend mit zwei tollen Bands.
Claudia behauptet sogar, ihr habe CRYPTEX am besten gefallen.
Auch wenn es heißt, wer fährt hat recht und die Jungs wirklich gut waren - THRESHOLD sind schon zurecht der Hauptact. Und sie haben größere Bühnen verdient.
Ein großes Geschenk, sie im Bastard Club genießen zu können!