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Bericht: J.B.O. / KISSIN' DYNAMITE - Live, Herford X, 19.05.2012

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Ich muss gestehen, dass ich J.B.O. seit Anbeginn ihrer Aktivitäten Ende der 80er immer links liegen gelassen habe.

Die Blasphemie an James Last hat mich dabei eher nicht gekümmert. Wobei ich seit heute genau weiß, warum sie mein Herz nicht erobern konnten.

Formulieren wir es wie ein bekannter Fußball-Trainer und sagen es mit einem Wort: "Meins isses nich."

Ich hätte es gerne lustig und animierend gefunden, wie J.B.O. bekanntes Liedgut aus diversen Dekaden der Hitlisten interpretierten. Aber mir war es zu viel Rosa, zu viel Schützenfestzelt, zu viel aufgesetzte Stimmung. Nur "Gehen wir mal zu SLAYER" reicht nicht. Fairerweise sei es gerne gesagt, dass es dem Großteil schon ganz gut gefiel.

Zum Glück gibt es für mich auch noch ein paar gute Nachrichten vom Tag.

Witzig waren die Begegnungen mit Susanne, Axel & Familie sowie die ebenso unangekündigten aufgetauchten Jutta und Meyer. Die Rock'N'Roll Gemeinde ist groß.

Und vergessen wir nicht den musikalischen  Höhepunkt des Abends: KISSIN' DYNAMITE.
Denn den Rock'N'Roll gab es ja auch zumindest in Form der sogenannten Vorband.
Vorband? Nee nix.


Die schwäbischen Randalierer machen wie gewohnt richtig Laune. Und wie immer kann man nicht glauben, wie jung und gleichzeitig routiniert die Truppe ist. Die Bühnenshow ist voller Energie, impulsiver Details und reißt alle von 15-70 mit.
Selbst Claudia konnte endlich mal ob der rar besuchten ersten Reihen die volle Bandbreite der Choreographie würdigen.

Der Sound war (zumindest zu Beginn) ein bisschen wie ranzige Butter, vorallem bei den Mikrofonen.
Aber, wen juckt's? Niemand, der es gerne rockig mag.

"Sleaze Deluxe", "Sex Is War" (woher wissen die jungen Bengels das?),  "Addicted To Metal", "Love Me Hate Me", "Supersonic Killer", "I Will Be King", "Operation Supernova", "Hysteria", "Steel Of Swabia" und "Money, Sex & Power" - egal was sie spielen, sie machen es einem einfach sie zu mögen. Ein immer eingängiger Refrain wird immer mit gitarristischer Virtuosität gewürzt. Das Rezept knallt nachhaltig rein.

Nachhaltiger als die Hauptband ... für meine bescheidenen Lauscher.
Die Zukunft gehört jedenfalls den Jungspunden. Die werde ich bestimmt eher wieder sehen als J.B.O., die halt optisch und musikalisch schon ein bisschen anstrengend waren. Irgendwie, als wenn man eine schöne Metal-Party durch Schlager unterbricht ... wie erlebt in Bochum in der Marktschänke. Auch das haben wir überlebt.

Von KISSIN' DYNAMITE wird man zurecht bald noch viel mehr hören. Ich bin dabei :-)
Danke an Claudia für die Idee, die Karten, fürs Fahren und Alles!