Es gibt diese Handvoll Musiker, die einem durch ihre Töne eine besondere Art von Gänsehaut bescheren, die dauerhaft bis in die tiefsten Poren des Herzens reichen. Mit seinen prunkvollen, bei WARLORD geschwungenen sechs Saiten begleitet Bill Tsamis mich, seit ich die Band Mitte der 80er entdeckte.
Heaven's got another hero
Heute (zudem noch der 12. Todestag von Ronnie James Dio) wird nun bekannt, dass Bill Tsamis mit 60 Jahren am 13. Mai die Regenbogenbrücke betreten hat.
Puh. Das sitzt. Tief. Danke an Claudia für den brauchbaren Schnaps.
To The Swords To The Guns!
Immer, wenn ich es wollte oder brauchte, hat William J Tsamis mit seiner Musik das richtige Quantum Pharmakon gespendet. Geeignet, um eine gute Stimmung zu verfestigen oder in schwereren Stunden Kraft zu finden.
Dieser persönliche Bezug ist in meinen Augen das, was zwar nur wenige Musiker bei einem erreichen können, aber dann letztendlich die wahre Qualifikation ausmacht. Diese Gänsehaut.
WARLORD sind seit "…And the Canons of Destruction Have Begun" der Soundtrack für allerlei Meilensteine in meinem Leben, die, wenn ich an jene zurückdenke, gleichzeitig stark mit einem Song verwebt sind.
Soundtrack des Lebens
Die Melancholie von "Soliloquy" beispielsweise war immer eine starke Schulter, wenn es eine endgültige Dissonanz mit Kronen der Schöpfung gab. Andererseits gehört "Lucifer's Hammer" zu vielen Events, wo die Erinnerung ein breites Lächeln herbeizaubert, weil ordentlich Senf an die Decke geschmiert wurde.
Das gesamte Album steht dabei für einen Trumpf, den man immer spielen kann, wenn jemand fragt: "Welche Sternstunde kommt jetzt in die Boxen?"
WARLORDS first gig
Den Gipfel der Gänsehaut und Besonderheit wurde dabei 2002 erklommen, als ich Bills Hand schütteln und ein Bier mit ihm trinken durfte.
Ach ja, das anschießende Konzert in Itzehoe war auch ganz passabel. Man könnte auch sagen, ein Meilenstein mit seinem eigenen Soundtrack.
Immer, wenn ich daran denke, ziehen die Malediven ins Herz ein.
Rising
Bill und ich teilen die Liebe zu RAINBOW Rising. Als Zeitzeuge hat er mal beschrieben, wie er jeden Tag im Mai 1976 im Plattenladen seines Vertrauens nachgefragt hat, ob die Platte nun endlich da ist. Und als er sie dann auflegen durfte, wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Das Album erschien am 15.5.1976 und als wenn der Himmel irgendwie eine Idee zu den Themen und zum Mai hat, hat er heute erst seine Schleusen geöffnet, um dann aber auch Ronnie Gelegenheit für einen Gruß zu geben. Tatsächlich kann Bielefeld was:
Unzertrennlich
Lieber Bill, Deine sechs Saiten werden ewig das Flugbenzin für meine Gedanken sein.
Danke.