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DEEP PURPLE - California Jam (1974)

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Mit dem "California Jam" haben wir ein Zeitdokument, wo die Nachwelt froh sein darf, dass das Event per Kamera mit geschnitten wurde. Auch, wenn nicht alle Kameras überlebt haben.

Richtie Blackmore hat eine persönlich zerdeppert und mit seinem Feuerzauber zum Schluss alle und alles Verbliebene gefährdet.

Aber der Reihe nach:
Die Atmosphäre, wie PURPLE in die Abenddämmerung hinein spielt, ist mit dem Wort "magisch" wohl recht passend umschrieben. Sie gingen allerdings auch erst verspätet auf die Bretter, weil ein gewisser Gitarrist noch beleidigt in seiner Kabine saß, weil DEEP PURPLE vor ELP spielen sollten.

 David Coverdale und Glenn Huges, die beiden immer noch 'Neuen', versuchen auf einem Festival vor 200.000 Menschen zu punkten und rocken wie die Wilden. Vor allem Hughes mit seiner Frisur wo unklar ist, wo vorne und hinten ist, ist kaum zu bremsen.

Jon Lord und Ian Paice zocken eher routiniert ihren Stiefel ab, während Blackmore die ganze Zeit den Bestimmer spielt. Seine Blicke und Gesten sollen ein Orchester steuern, das als Band kurz vor dem Zerfall ist. Es wirkt alles so ein bisschen, als wenn die anderen sich sagen, "Ach komm, lass ihn machen, dann haben wir unsere Ruhe".

Das lud die Spannungen nur noch auf. Blackmore ist unruhig wie eine Raubkatze vor der Fütterung. Und er spielt sich den Arsch ab.

Die Gesangslinien von Coverdale/Hughes ballern von Beginn an mit einer Art Gegenfeuer zur Gitarre. "Burn" ist der musikalischer Opener und Gleichzeitig der theatralische Schlusspunkt.

Dazwischen knallt es nach Wunsch für den Rockfan. Wenn auch mit einer seltsamen Version von "Smoke On The Water", wo vokalistisch ein Haufen daneben ging.

Aber das Finale bei "Space Truckin'" sollte ein Grund sein, den Film erst ab 18 freizugeben. Liebe Kinder, lasst die Finger vom Feuer!

Was war genau passiert?
Blackmore hat seinem Roadie die Anweisung gegeben (ohne Wissen der anderen Bandmitglieder - für die war es auch eine Überraschung), auf sein Zeichen hin ordentlich Zunder zu geben. Jener hat es nach dem Motto 'viel hilft viel' wohl recht gut gemeint und flammbares Material in einer Menge bereit gestellt, mit dem man eine Rakete zum Mond hätte schießen könnte.
Zumindest die Brille von Ian Paice ist nach der Explosion dort wohl auch gelandet.

Es ist einfach zu genial,wie Blackmore zunächst ein paar Gitarren inklusive der Fernsehkamera zertrümmert und anschließend im Ausmaß einer biblischen Plage das Feuer über Kalifornien kommen läßt.
Die Verpuffung schleudert ihn beinahe von der Bühne.

Die Szene, wie er schließlich die demolierten Teile des Equipments von der Bühne beförderte, hat das Gehabe eines Fünfjährigen. Wunderbar sehenswert und dankenswerter Weise auf Zelluloid festgehalten.

Das ist Rock'N'Roll.

http://youtu.be/5TwhYUqwXK4?t=5m42s

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01. Arrival At Airport
02. Burn
03. Might Just Take Your Life
04. Lay Down, Stay Down
05. Mistreated
06. Smoke On The Water
07. You Fool No One
08. Space Truckin'

David Coverdale: Vocals
Ritchie Blackmore: Guitar
Glenn Hughes: Bass, Vocals
Jon Lord: Keyboards
Ian Paice: Drums