Mein lieber Herr Gesangsverein.
Das Metal Christmas Festival in Bielefeld mausert sich immer weiter zum großen Zampano. Vorweihnacht ohne Metal Christmas ist wie ohne Bier.
In diesem Jahr war die Brause nahezu perfekt.
Statt im Movie mit einer Bühne und überschaubarer musikalischer Bandbreite wurde 2013 im Stereo auf zwei Bühnen für jedes Herz musiziert.
Nach guter, alter Manier haben Ralle und ich erst ein paar Weihnachtskannen eingeworfen, bevor wir uns gut gelaunt ins Bahnhofsviertel aufmachten.
Pünktlich zu AGATHA SHOT fanden wir uns vor der Waldbühne ein und erlebten einen sehr schicken Auftakt in gemütlicher Heavy Rock Manier - einem Genre, in dem wir uns heimisch fühlen und was in früheren Metal Christmas Jahren komplett unterrepräsentiert war.
Der Sound ging so, was auch daran lag, dass der Hoschi am Mischpult Ralles und meinen konstruktiven Ratschlägen nicht sonderlich aufgeschlossen gegenüber stand. Der dunkel angehauchte, klassische Gesang kam nicht in der nötigen Breite an, dafür aber immerhin die Gitarren. Insbesondere Chris hat ein paar außerordentliche Register an den sechs Saiten gezogen. So mag ich Live - prima Ding!
Danach zog es uns an die Hauptbühne, wo uns HARPYIE aus Bad Oeynhausen angenehm überraschten. Sie machten mit ihrem Mix aus Metal und Mittelalter jetzt nicht das Rad runder, aber es passte und war ein weiteres Stück neue musikalische Flexibilität beim Metal Christmas.
Der Einsatz von Geige und Dudelsack in Kombination zur riffbentonten Gitarre hat einfach gut Laune und Durst gemacht. Prima zum Bangen und Hören. Definitiv auf der Liste zum "gerne wieder", auch wenn ich persönlich die Stimme von Aello jetzt nicht sooooo knackig fand. Der Gesamteindruck war aber auf jeden Fall überzeugend.
Auch die nette Randgeschichte, wo mich Daniela aus Bünde mit einem Patienten verwechselte. Wo doch klar ist, dass ich früher WETTEN DAS moderiert habe...
Die Truppe aus Bünde war sehr gesellig - bestimmt läuft man sich mal wieder über den Weg.
TORIAN hatten auf der Waldbühne den undankbaren Slot, kurz vor SOULBOUND ran zu müssen. Die knapp 20 Minuten haben Spaß gemacht und passten genau in mein musikalisches Beuteschema. Die Band residiert ja nicht weit weg und da wird sich sicher noch die eine oder andere Gelegenheit ergeben. Yeah.
Zugunsten des Hauptacts SOULBOUND ging es also auf die Hauptbühne.
Und Heidewitzka, Herr Kapitän, das war amtlich. Super Sound und eine Band, die es kann.
Die Jungs werden tatsächlich immer noch immer besser und sprechen mit ihren Songs jeden an, der Heavy Metal mag. Es macht gewaltig Wumms in den Ohren und es kommt einfach Freude auf, dass das nach vielen Jahren Dürre direkt vor der Haustür in der Heimatstadt kracht. Metal ist in Bielefeld wieder da!
Johnny war in Geburtstagsform und die Instrumentalfraktion hat alles richtig gemacht. Inklusive herrlicher Twin-Guitars. Geil. Nothing Left To Say.
Jetzt kann Weihnachten kommen.
Danke an alle Beteiligten für einen besonderen und tollen, lauten Abend!