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QUEENSRYCHE - Operation:Mindcrime (1988)

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Es war die Krönung ihrer Kreativität.
1988 brachten QUEENSRYCHE inmitten der Glam-Rock/Hairmetal Hochphase ein anspruchsvoll zu konsumierendes Werk heraus.

Ein Konzeptalbum, das seine ganze Vielfalt nur entblößt, wenn man sich intensiv mit ihm beschäftigt, war gar nicht im Zeitgeist der leicht verdaulichen Chartstürmer rund um MÖTLEY CRÜE in diesen Tagen. Es war mutig von der Band, die musikalisch umgesetzte Geschichte von einem instrumentalisieren Killers bei Management und Plattenfirma durchzudrücken.

Das beste Argument war jedenfalls die musikalische Konstitution der Band. QUEENSRYCHE hatten sich von "The Warning" über "Rage For Order" nun zu einer eigenen Klasse entwickelt. Wenige Sekunden eines beliebigen Titels von "Operation:Mindcrime" genügen, um die Band als solche zu identifizieren. Eine Kunst, die nicht alle Bands beherrschen.

Möglich war dieser Reifeprozess auch mit Hilfe von Peter Collins als Produzent und Mentor sowie James "Jimbo" Barton, der als Engeneer und Mixer allerbeste Arbeit geleistet hat. Aber vor allem steht die damalige Kreativität in Musik und Text für den Zenit einer bemerkenswerten Band.

Ich weiß nicht mehr genau, wieviele Stunden ich wohl geschwänzt habe und bei Otti im Musik Express vorstellig war, um endlich das neue Werk Ende Mai 1988 in den Händen zu halten. Die Vorberichte in den einschlägigen Gazetten waren voll des Lobes und so war das Album von Vornherein als Straßenfeger gesetzt.

Das dann dabei ein solcher Hammer herausgekommen ist, vermag nur derjenige kompetent nachvollziehen, der das Teil mindestens 10x rauf und runter genudelt hat.

Geoff Tate singt wie ein Gott (ehrlich: früher konnte er das!). Die Gitarren haben Biss und die Rhythmusfraktion pumpt direkt in den Bauch. Qualitätsmerkmale, die QUENSRYCHE in dieser Besetzung nur noch annähernd 1990 mit "Empire" auf die Kette bekommen haben. "Operation: Mindcrime" kann man durchaus als das "perfekte Album" bezeichnen.

Eine interessante Story, die den roten Faden zwischen den Songs liefert und Songs, deren Klasse außer Frage steht. Alles zusammen schlüssig arrangiert und stimmungsvoll Szene gesetzt. Musiker und Produktionsteam haben das vollkommene Werk abgeliefert.

"Suite Sister Mary" vereint exemplarisch alle Stärken und ist immer noch eine Referenz und Messlatte für alle progressiv angehauchten Metal-Stücke jenseits der zehn Minuten Marke. Trotz, dass das Werk erst als Gesamtkunstwerk seine volle Dynamik entfaltet, darf man seine Lieblingstücke haben, die auch aus dem Kontext heraus unwiderstehlich überzeugen.

Songs wie "The Mission", "Breaking The Silence" oder "I Don't Belive In Love" sind bei mir als musikalische Zeitzeugen und Erinnerungstücke festgebrannt und tun das, was Musik tun sollte: den Menschen emotional begleiten. Auch 25 Jahre nach der Veröffentlichung klappt das. I Remember Now.

Ein Ausnahmealbum voller Gänsehaut.
Auch bei amazon denkt man so.


01. I Remember Now
02. Anarchy-X
03. Revolution Calling
04. Operation: Mindcrime
05. Speak
06. Spreading The Disease
07. The Mission
08. Suite Sister Mary
09. The Needle Lies
10. Electric Requiem
11. Breaking The Silence
12. I Don't Believe In Love
13. Waiting For 22
14. My Empty Room
15. Eyes Of A Stranger


Geoff Tate: Vocals, Keyboards
Chris DeGarmo: Guitars
Michael Wilton: Guitars
Eddie Jackson: Bass
Scott Rockenfield: Drums
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Pamela Moore: as Sister Mary