Soso. Der bei DURAN DURAN bekannt gewordene Gitarrist Andy Taylor schmeißt also ein Solo Album auf den Markt.
Und betitelt es auch noch "Thunder"...
Als Krönung hat er noch ex-SEX PISTOLS Steve Jones mit dabei.
Ja Herrschaftszeiten, was soll da denn bei rauskommen?
Man hält es nicht für möglich, aber ein astreines AOR/(Hard) Rock Album!
Mitte der 80er gingen DURAN DURAN gar nicht. Bunte Lümmel, die belangloses Zeug machten. Mir war nicht mal bekannt, dass sie überhaupt einen Gitarristen an Bord hatten.
Vermutlich war er jung und brauchte das Geld?
Im Grunde habe ich die Scheibe nur gekauft, weil sie irgendwie mit in einen Einkaufsstapel voll Ramsch-CDs gelangt ist. Neben hunderten von Zitronen ist dann auch mal ein goldener Apfel dabei. In diesem Fall 24 Karat.
Der Start mit "I Might Lie" geht amtlich los. Rockige Gitarren und ein gut sitzender Refrain sorgen für wippende Füße. Man hat direkt das Gefühl, dass der gute Andy sich ein bisschen selbst verwirklichen möchte und es nun auch darf.
"Don't Let Me Die Young" geht genau in der Richtung weiter und setzt sich angenehm durch ein Piano untermalt in den Gehörgängen fest.
Der rote Faden der Scheibe ist die tolle Stimme von Andy, die mit seiner Gitarrenarbeit perfekt harmoniert. Irgendwie nicht verwunderlich...
Natürlich sind auch ein paar langsame und balladeske Stücke an Bord, die den Hörgenuss zum Glück abwechslungsreich machen und nicht stören.
Im Grunde eine typische Scheibe dieser Zeit, die sich mit Veröffentlichungen der seinerzeitigen Größen wie WHITESNAKE, DEF LEPPARD und AEROSMITH locker messen kann, aber leider nie so richtig wahr genommen wurde. Das Schicksal so vieler guter Alben!
Aber eine Zierde für jede Sammlung.
01. I Might Lie
02. Don't Let Me Die Young
03. Life Goes On
04. Thunder
05. Night Train
06. Tremblin'
07. Bringin' Me Down
08. Broken Window
09. French Guitar
Amazon hat manchmal Angebote dazu. Da das Teil seit Jahren out of print ist, ist alles unter 25 Euro ein (lohnendes) Schnäppchen.
