In meinem exzessiven Sammlerleben hatte ich Glück und Pech.
Im letzten Jahrtausend war mein Credo durch die Läden zu ziehen und bei einer unbekannten Band nach einer Kombination aus Name, Schriftzug, Covergestaltung, Bandfoto, Tracklist und Plattenfirma über Kauf oder "lass mal besser" entschieden.
Definitiv: Anno 19schlagmichtod hätte ich 3 INCHES OF BLOOD "Here Waits Thy Doom" nicht mal mit der Kneifzange angepackt.
Das Cover weist nur gar keinen Kaufanreiz auf. Maximal vollblinde Amöben könnten sich hier angesprochen fühlen.
Aber: Auf dem Etikett steht Lebertran und drin ist ein herrliches, kühles Bier.
"Preacher's Daughter" lief bei Metal Express und die Ingredienzien aus frühmetallischen 80ern und starken 70ern Hommagen entfachten bei mir den Drang mal zu gucken, womit wir es denn zu tun haben.
3 INCHES OF BLOOD ist auf "Here Waits Thy Doom" ein musikalischer Rundumschlag gelungen, dem man aus dem Radio als "das beste aus den 70ern, 80ern, 90ern und das beste von Heute" kennt. Ihre Disziplin ist Heavy Metal und das mit Leidenschaft.
Das mich die Stimme von Cam Pipes an FACTs Reent Fröhlich erinnert ist ein ausgesprochenes Kompliment und sollte nur Leute abschrecken, die seichten AOR hören wollen. Sirene!
"Preacher's Daughter" steht an der Spitze eines Albums, das in jede Heavy Metal Sammlung gehört.
Das Prachtwerk geht ins mächtig ins Ohr und macht mächtig durstig.
Ich hatte in diesem Fall einfach nur Glück, weil ich vorab den Song im Radio gehört habe und der auditive Instinkt unaufhaltsam war.
Wer das Pech hat und "Here Waits Thy Doom" noch nicht kennt sollte sich schleunigst z. B. bei amazon weiterbilden.
01. Battles And Brotherhood
02. Rock In Hell
03. Silent Killer
04. Fierce Defender
05. Preacher's Daughter
06. Call Of The Hammer
07. Snake Fighter
08. At The Foot Of The Great Glacier
09. All Of Them Witches
10. 12:34
11. Execution Tank
Cam Pipes: Vocals
Justin Hagberg: Guitars, Bass, Keyboard
Shane Clark: Guitars
Ash Pearson: Drums