Bei den Worten "melodischer Heavy/Power Metal" bricht bei mir der pawlowsche Reflex durch. Da die US-Metaller BORN OF FIRE ihre Musik ebenso bezeichnen, ist auch bei ihnen der Drang, alle Regler auf 11 zu stellen schon da, obwohl ich noch keinen Ton gehört habe.
Das Lautmachen wird glücklicherweise auch in diesem Fall mit dem Hörgenuss eines sauber produzierten und fachlich kompetenten Albums belohnt. Die Sorte Musik kann man halt immer in den Tagesablauf integrieren. Ich zum Beispiel habe mir gerade ein Bier aufgemacht.
Da ist schon viel FATES WARNING der jüngeren Geschichte drin. "When Hope Dies" ist quasi der hörbare Vergleich. Und klingt gut. Wie der Rest.
Die Jungs benutzen das Rad, anstatt es neu zu erfinden. So gibt es guten Prog-(Melodic) Metal inklusive der benannten Einflüsse von FATES WARNING. Sowieso insbesondere die besonders melancholischen Töne. "Hollow Soul" zeigt es in Perfektion.
Wer FWX oder die Art mag, findet hier kein neues Rad, sondern das, was er will.
Wer es noch nicht kennt, zündet sich sich eine Kerze an, schmeißt die Scheibe rein und denkt an irgendwas, was er vermisst. Spätestens bei "Tears".
Works.
01. Dead Winter Sun
02. When Hope Dies
03. Last Goodbye
04. Cast the Last Stone
05. Speed of Dark
06. Spiritual Warfare
07. Hollow Soul
08. Echoes of the Lost
09. In A Cold World
10. Tears
Gordon Tittsworth: Vocals
Victor Morell: Guitars, Keyboard
Bobby Chavez: Guitars, Bass
Steve Dorssom: Drums
Michael Wolff: Bass
PURE STEEL RECORDS , ab 14.11.2014, PSRCD096