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FOREIGNER - Live Acoustique Tour Osnabrück Osnabrückhalle 29.10.2014

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FOREIGNER gehören wohl zu den Bands, die mehr Hits herausbrachten als meine Klassenlehrerin Haare auf den Zähnen hatte.

Lou Gramm und Mick Jones hatten immer dieses Gespür für gute Songs, wie es nur wenige haben. Immerhin haben sie FOREIGNER 4 im Alleingang verzapft.
Der gute Lou ist nun seit ein paar Jährchen nicht mehr an Bord und wer glaubte, er sei unersetzbar (91 war schlimm genug) darf nun ein wohlwollendes Ohr auf Kelly Hansen werfen.

Die perfekte Wahl für die großartigen Songs.

Da die Acoustic-Schiene nicht gänzlich neu ist, habe ich als Vergleich immer "Double Vison" vom raren "Rough Diamonds"-Mitschnitt von 1999 im Ohr. Das ist die Referenz. Lediglich Mick Jones und Lou Gramm - eine hinreißende Version.

In Osnabrück starteten 2014 die Herren mit eben jenem Song im bestuhlten, frischen Etablissement. Wahrlich nicht schlecht, aber nicht gut genug für die Vorlage.
0:1 würde man im Sport eintragen.

FOREIGNER in Top-Form

Nun folgte allerdings eine fulminante Aufholjagt mit einem glasklaren Gewinner: Der Musik.
FOREIGNER sind in der Besetzung 2014 inklusive Nylonsaiten eine Bereicherung für jeden Gehörgang. Die dargebotenen Songs sind millionenfach im Radio gedudelt worden und haben durch die akustische Adaption neuen Glanz erfahren.

Bemerkenswerten Anteil hat daran Jeff Pilson, der beim Transponieren laut Mick Jones wertvolle Beiträge beisteuerte und auch live (für einen Bassisten) einen extrem guten Job lieferte.

Inhaltlich liegt es nahe, dass sich die Männer an der "Acoustique"-Scheibe orientierten, was ja weiß Gott kein Makel ist.

Es gab also wenig Überraschendes, wenn man sich mit der Akustik-Linie der Band beschäftigt. Das ist aber auch nebensächlich, denn neben der guten Performance gab es kurzweilige Storys von Mick zu den Songs und Kelly entpuppte sich als begabter Conférencier, der den Laden am Kochen hielt. 'This is a Rock-Show!'

Als einzige Cover Version gab es Elvis zu Ehren "That's All Right", während dessen Claudias Augen mal so richtig funkelten. Immerhin hat sie mir die Karte geschenkt und war sich nicht so sicher, wie sie den Abend so finden wird. Die Hommage an den King hat Claudia überzeugt, da Kelly Hansen hier seine Vielfältigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Lou Gramm stimmlich zu stemmen ist eine Sache, aber Elvis unfallfrei zu interpretieren ist schon eine Extra-Bank.

Die Highlights "Say You Will", "Juke Box Hero", "Long, Long Way From Home" und "Cold As Ice" stehen qualitativ nicht weit über dem Rest. Letzterer eignet sich durch den Chorpart besonders gut auf akustisch.

"Starrider" habe ich jetzt nicht vermisst und die einzig offene Frage, die auch die Reihe hinter uns lauthals skandierte, war das Fehlen von "Urgent". Aber das war ja schon auf "Acoustique" nicht mit dabei...

Die älteren Herrschaften haben es geschafft, mit wenig Dezibel und einer spartanischen Lightshow das Publikum zu bewegen. Wow.

Einfachheit ist das Resultat der Reife.
Friedrich von Schiller


Mick Jones: Guitar
Kelly Hansen: Vocals
Jeff Pilson: Bass, Guitar
Michael Bluestein: Guitar
Tom Gimbel: Saxophone, Flute, Guitar