Axel Rudi Pell hat mal wieder was neues zu vermelden. "Into The Storm" ist das 15. Studioalbum zum 25. Jubiläum des Blackmore Spin-Offs. Und endlich das erste mit einem ehemaligen RAINBOW Mitglied.
Im Juli 2013 folgte die Trennung von Drummer Mike Terrana nach 15 lauten, gemeinsamen Jahren. Bobby Rondinelli stand weit oben auf der Liste der Wunschtrommler und soll die passende Fuge im Sound von ARP sein.
Also beste Voraussetzungen für ein Ohrenschmaus mit traditionellem Einschlag? ... Jein.
Na klar: Das Ding ist super produziert und die Truppe weiß, was sie zu tun hat. Die Songs sind perfekt arrangiert und haben alles an Bord, was ein Schiff sicher durch den Sturm bringt.
"Into The Storm" hat aber eben auch seine Phasen, wo man genau heraushört, dass die Fahrt gar nicht so aufregend ist, weil der Kapitän jede Klippe kennt und mittels etablierter Riffs eher risikolos daher schippert.
Hat auch seine Vorteile, denn da weiß man, was man hat. Ich hadere mit mir selbst ... wie das eben passieren kann, wenn man die neue Scheibe eines Acts durchhört, der einen schon ewig begleitet. ARP gehört definitiv dazu. Soll ich nun ausgerechnet von ihm Innovation und Progression erwarten, die ich in anderen Fällen in Grund und Boden verfluchen würde?
Als Resümee zur Situation beschließe ich, dass die heutige Mondkonstellation im Hause Becks zum Asteroid Bratwurst eine negative Vibration in meinem linken Ei beschwor. Morgen ist also vielleicht auch Kacke, aber schöner!
Aus dem Nähkästchen: Der Titeltrack "Into The Storm" ist trotz aller Zitate ein guter Namensgeber in "Stargazer"-Manier.
Das Neil Young Cover "Hey Hey My My" (ich liebe diesen Song!) ist in der Balladenversion super in den ARP-Sound aufgegangen und sehr gelungen.
Intro zu "Touching Heaven" geht sogar in Richtung URIAH HEEP, bevor es die übliche RAINBOW Kontur annimmt.
Und von diesen feinen Ansätzen ist die Scheibe gespickt wie ein Mettigel - also genug Potential, dem qualitätsbewussten Rocker genug zu bieten.
Mal sehen, was er in diesem Jahr als Freitags-Headliner inklusive der STEELER Geschichte so bieten wird. Den STEELER Fundus habe ich ausschließlich, aber komplett auf Vinyl und muss den guten, alten Plattenspieler erstmal zur Vorbereitung reanimieren.
Zu guter Letzt: „Es vergeht kaum ein Tag, an dem mich der Geist von Ronnie James Dio nicht antreibt, etwas Mystisches zu erschaffen“, erklärt Axel Rudi Pell seine Motivation immer noch in schöner Regelmäßigkeit Alben zu produzieren. Lassen wir das bitte genau so stehen und erfreuen uns an einem Sack guter Musik.
Wer diese zu sich nehmen möchte, hat die Wahl aus dem Zoo zwischen CD, CD plus 2 Bonus Tracks, 2 LP +CD oder einem Boxset inklusive 'Kabel, alles dran'.
1) THE INQUISITORIAL PROCEDURE
2) TOWER OF LIES
3) LONG WAY TO GO
4) BURNING CHAINS
5) WHEN TRUTH HURTS
6) CHANGING TIMES
7) TOUCHING HEAVEN
8) HIGH ABOVE
9) HEY HEY MY MY
10) INTO THE STORM
Johnny Gioeli: Vocals
Axel Rudi Pell: Guitars
Ferdy Doernberg: Keyboards
Volker Krawczak: Bass
Bobby Rondinelli: Drums
STEAMHAMMER / SPV / 17. Januar 2014