Mano Cornuto \m/

Official Partner Of The Loud

Bericht: Jeff Scott Soto, Live Mad Dog, Wuppertal 26.7.2012

- Posted in Sonstiges by

Pünklich zu Ehren Jeff Scott Sotos kam der Sommer in voller Hitze nach Deutschland. Im beschaulichen Mad Dog in Wuppertal herrschten also eher Temperaturen wie in einer Herrensauna und widerlegten ein Vorurteil Jeffs, der ein wiederholt wolkiges und kühles Wetter in Germany erwartet hatte.

Im Vorfeld des Auftritts sorgten also entweder das Wetter oder magische Kobolde für Irritationen beim Equipment, was den Start der Show um eine gute Dreiviertelstunde verzögerte. Die Technik lief zudem während des gesamten Abends eher labbrig.
Egal, immerhin ist während der Wartezeit niemand erfroren.

Anheizer Mike Stone musste seinen Job entsprechend nicht ernst nehmen. Der gefällige Rock des Trios war ok, animierte dann aber doch nicht zum wilden Mitgehen.
Mehr Potential dazu bot dann JSS mit seinen Kumpanen, die gegen 21:50 Uhr die Bühne betraten.

Das "Wie" ist einer der charmanten Gründe, warum Clubkonzerte wie diese im Mad Dog Spaß machen. Die Bühne ist eigentlich ein Kneipenbereich mit Anschluss an den Biergarten, der in diesem Fall als Backstagebereich fungierte.

Während die Musiker schon einsetzten, ist von Jeff Scott Soto zwischen diversen Gartenschrimen noch nichts zu sehen, bis sich er dann unter großem Hallo durch die Verandatür zu seiner Band gesellt.

Der Auftakt hatte also schon mal eine wunderbare Dramaturgie mit dazugehörigem Soundtrack "Take U Down". Jeff erzählt, dass die Band den Gig als Warm Up (haha) für den Auftritt auf dem ROCK OF AGES am kommenden Wochenende nutzt und entsprechend ein besonderes Programm bieten wird. Die Erwartung wurde dadurch insoweit aufgestockt, hier würden nun stundenlang Klassiker und neue Stücke gecheckt.



Das hat sich nicht so ganz bewahrheitet, denn zum einen war inklusive Zugabe nach 70 Minuten Schluss und zum anderen lag der Schwerpunkt komplett auf dem neuen "Damage Control" Material.
Das darf man den Jungs aber bestimmt nicht übel nehmen. Bei der Hitze und den andauernden Problemen mit dem Sound spielst Du nicht die Nacht durch. Ein weiteres Handicap brachte Drummer Edu mit, der sich durch das Set krankheitsbedingt angeschlagen schleppen musste.

Die Band ist seit Jahren live eingespielt und hat alle Widrigkeiten professionell weg gesteckt und einfach einen sehenswerten Auftritt hingelegt.
Ein bisschen experimentiert wurde in Nuancen dann doch: Das TALISMAN-Medley ("Break Your Chains", "Day By Day", "Give Me A Sign", "Dangerous", "Just Between Us", "Mysterious") wurde leicht verändert zum Vorjahr präsentiert und auch "I'll Be Waiting" bekam einen neuen Anstrich.

Zu Ehren Jon Lord klang der Beginn von "Living The Live" durch einen knarrenden Bass wie der Beginn von "Highway Star" - genial performt! Auch, da alle Bandmitglieder in die Gesangsparts involviert wurden. Leider der letzte Song...
Der Zugabenteil brachte noch durch das Schlagzeug getriebene Themen von "Run To The Hills", "We're Not Gonna Take It" und "We Will Rock You". Dazu machte Jeff ein kleines Päuschen sitzend auf den Bühnenboden und lenkte so entspannt die Geschicke. In Seeborn auf dem Festival wird er das vermutlich nicht machen ;-)

Der Vollständigkeit halber die restlichen Songs: "Give A Little More", "Damage Control", "Look Inside Your Heart" "Tears That I Cry" und "Afraid To Die" vom neuen Album. Dazu "21st Century", "Soul Divine" "Eyes Of Love" und "Stand Up".

Sven und ich werden gerne bei der nächsten Gelegenheit zur Not wieder bis nach Wuppertal reisen, um solch gute Musik hautnah erleben zu können.



Jeff Scott Soto: Vocals
B.J.: Guitar, Keyboard
Jorge Salan: Guitar   
Edu Cominato: Drums        
Fernando Mainer: Bass