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Bericht: MÖTLEY CRÜE - Live, 11.06.2012, Hockey Park Mönchengladbach

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Ein Open Air auf einen Montag. Na ja.
Samstag Sweden Rock und nächstes Wochenende ein Festival in Frankreich.
Irgendwie hatte das den faden Beigeschmack des schnellen Dollars (zwischen) made in Germany und das Wetter schien auch der Meinung zu sein.

Aber ich sollte mich geirrt haben.
Die 50 Euro für die Karte gaben einen korrekten Gegenwert.Der Hockey Park auf dem Areal des Borussia-Nordparks ist eine gute Lokation für solche Events. Die Bühne war ordentlich hergerichtet und bot beim Haupt Act alle erwünschten Möglichkeiten.
Die Ankündigungen auf der Webseite hatten allerdings Roulette-Charakter. Den ganzen Montag hieß es: Einlass ab 17:30 Uhr, dann Start um 19 Uhr mit BLACK VEIL BRIDES, anschließend SLASH & MÖTLEY CRÜE. der Plan war also, kurz nach einer ruhigen Anreise 19 Uhr aufzutauchen und gut ist.

Schade, denn auf dem Parkplatz tönten uns schon die Klänge von "Night Train" entgegen und das würde sich keine Vorband erlauben, wenn später Slash die Bühne entert.
Na klar, selbiges hatte der Ausnahmegitarrist mit seinen aktuellen Kumpels schon gemacht und zauberte einen ordentlichen Gig aus seinem Hut.

Die Band verzichtete auf jegliches Beiwerk und zündete eine Rock-Granate nach der anderen. Slash bewegt sich dabei original so, wie es für Guitar Hero III adaptiert wurde :-)
Der Schwerpunkt lag auf dem Stoff vom aktuellen Album, aber am meisten gefeiert wurden natürlich "Sweet Child O' Mine" und "Paradise City". Gutes Ding!


Nach 30 Minuten Umbaupause begann ein für mich unerwartet kurzweiliges Spektakel. MÖTLEY CRÜE sind mir nicht so sehr ans Herz gewachsen wie Claudia, die mit einem Dauergrinsen dastand.

Zunächst viel das Riesenrad am Schlagzeug auf, das aussah wie aus Tor aus Stargate. Erfahrene Hard Rock Jünger kennen die Idee seit den 80ern - Tommy Lees Drumsolo wird mit einem Halli-Galli-Effekt gewürzt.

Bis dahin boten die gereiften Herren eine gelungene Show. Immerhin war es ein Montag Abend, also nicht die typische Hurra! Situation.
Vince Neill hat eine schöne, kleine Wohlstandsplautze im Gepäck und Gott sei dank war die Technik gut für seine Stimme eingestellt. Also eine Gefahrenquelle gebannt.
Mick Mars war der unheimliche Pool der Show. Gezeichnet von Spondylitis Ankylosans und in Schwarz gekleidet war das zeitweise recht unwirklich. Aber auch die Gitarre klang gut und trug zum Wohlgefallen bei. Nicki Sixx bekam als Gimmik ein Freiluftmikrofon vor sich aufgehängt, dessen Daseinsberechtigung sich mir nicht erschlossen hat. Who cares.


Die Staffierung der Bühne beinhaltete noch eine famose Videoshow und zwei Hüpfdohlen, die zusammen einen schmucken Rahmen bildeten.


Optischer Höhepunkt war natürlich mit Abstand das Schlagzeug-Solo.
Tommy Lee, dessen einzig wahre Großtat ist nun mal ist, dass er Pamela Anderson geknallt hat, fuhr auf dem Aufbau Karussell mit allem Schmackes. Die physische Meisterleistung überdeckt dabei sicherlich auch mangelnde Filigrantechnik - aber darauf kommt es ja nicht an. Dafür durfte im zweiten Teil des Solos eine gewisse Kathy aus dem Publikum mit auf die luftige Reise.


Musikalisch bekamen wir einen Querschnitt durch alte Hits, garniert mit einer famosen Version von "Saints Of Los Angeles".

Auch bärenstark: "Dr. Feelgood", "Too Fast For Love", "Shout At The Devil", "Same Ol' Situation (S.O.S.)", "Looks That Kill", "Smokin' In The Boys' Room", "Dr. Feelgood" und das abschließende "Kickstart My Heart".

Zwischendurch gab es zwar noch Ausfälle der P.A. zu verzeichnen, aber das war durchaus zu verschmerzen.
Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Package SLASH/MÖTLEY CRÜE so einen Spaß macht!