Der interessierte Rocker hört gerne mal "was Anderes".
Ein Paradebeispiel für "was Anderes" liefern GRAI mit "Mlada".
Das fängt mit dem schönen, mittelalterlich anmutenden Coverartwork an, das eine ansprechend optische Umsetzung der Musik darstellt und von vorneherein neugierig macht. Ich bin mitnichten ein bekennender Folk-Metal Fan, da für mein Dafürhalten zum Glücklichsein immer ein regionaler Bezug gehört.
Jener wäre für mich mehrere Wochen Kutschfahrt entfernt und würde mich nach Naberezhnye Chelny,Tatarstan im östlichen Russland führen. Wenn ich dort landen würde, würde aber auch mein melodiöses Power-Metal Herz seinen Frieden finden.
Der Grundstock des GRAI-Sounds ist mit den harten Gitarrenriffs und den soliden Drums durchaus normal Headbanger kompatibel. Die Füße wippen auch ziemlich automatisch mit.
Wenden wir uns also der Fülle des "was Anderem" zu. Da wären zunächst mal die Texte in der mir ohne Wodka schwer verständlichen Landessprache. Geschenkt, Metal ist international.
Der Gesang von Irina erinnert phasenweise an Candice von Blackmore's Night und ebenso untypisch zum Haareschütteln. In geringen Dosierungen wird auch gegrowlt, aber insgesamt passt das prima.
Als Leadinstrument dominiert die Flöte. Kein einziges Gitarrensolo an Bord...
Das ist für mich der Inbegriff von mal "was Anderem"...
Aufgrund der stimmigen Basis entsteht allerdings ein exquisiter Mix, der nie kitschig, sondern immer kraftvoll daher kommt.
Wer Heavy Metal mag, und mal "was Anderes" hören möchte, sollte hier mal seine Lauscher aufmachen.
Cooles Ding!
Oder anders gesagt: "Mal was Anderes."
01. Beard
02. Hunt
03. Mlada
04. Hugging the Storm
05. Hay Harvest
06. Get Back
07. I Will Sow My Sorrow
08. Fortress
09. Outro
10. In The Arms Of Mara (Bonus)
11. Fish (Bonus)
Irina Zybina: Vocals
Ruzel „Ruzveld“: Guitar
Aliya „Leta“: Flute, Vocals
Yuri „Sadist“: Bass, Growls, traditionals
Andrey Smirnov: Drums
https://www.facebook.com/GRAI.folkRussia
http://www.noizgate.net/artists/grai