Mano Cornuto \m/

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HEAVEN & HELL - The Devil You Know (2009)

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Es ist das letzte komplette Album mit Sangesgott Ronnie James Dio.
Es ist ein würdiger Abschied.

Ein letzes Mal die elektrisierende Magie zischen Dio und Iommi (/Butler/Appice) bis in die Haarspitzen. Das Album hat die Songs, die nochmal aufhorchen lassen. Ein innerliches "YEAH" geht durch den Körper in den Momenten, wo Iommi mit seinem Spiel die Stimme Dios nochmal aus der Reserve lockt.

Nun, machen wir uns dabei nichts vor. Das Werk hat seine Längen und ist nicht die Großtat wie das Album "Heaven And Hell", das 1980 eine Ära begonnen hat. "The Devil You Know" beschließt aber eben jene und lässt den Kreis rund.

Der eigentliche, sehr schwerfällige Opener "Atom And Evil" ist dabei erst in der Schleife tauglich. Ähnlich wie  seinerzeit "Computer God", erschließt sich das Potential und seine Kraft erst in der Repetition.
For Hellvede, dann muss man halt mal 25 Mal ran.

Weil dann folgen eine Weile genau die Songs, die gewünscht sind und der Sache gerecht werden. Eben auch der Tatsache geschuldet, dass wir nie wieder ein komplettes Ronnie James Dio Album erleben werden.

"Fear" macht keine Angst, sondern bringt das erste Gänsehautpotential. Denn hier passt die Chemie wie eine lang köchelnde Suppe. Sie sind wieder da. Und es schmeckt.

Yo: "Bible Black" ist die Inkarnation allem, was Dio mit seinem Talent je gemacht hat. Balladesk geht es los, Blues schmiert Tonys Gitarre rein und Geezer Butler eröffnet dann mit seinem Bass ein Soundgewitter, welches wir heute 'Heavy Metal' nennen und ... dank jenen Protagonisten wissen, was es ist.
(Ich bin wahrscheinlich das einzig existierende, hochintelligente Individuum, dass beim 'Schlussappell' auch Parallelen zu Georg Danzers "Frieden" heraushören kann. Tue ich gern.)

"Double The Pain" potenziert die Situation. Der Song zeigt, das Ronnie ohne Tony Iommi in der Phase 1992-2007 nur noch schwerlich richtige Hymnen hinbekommen hat. Umso schwerlicher, dass wir durch Ronnies Tod auf diese kongeniale Momente für immer verzichten werden müssen. Tröstlich, wie allem irdischen, ist die Erinnerung an große Großtaten wie diese.

"The Turn Of The Screw" ist dabei die beste Brückentechnologie des späten Ronnie James Dio.
Das Ding hätte ebenso auf 'Dehumanizer' wie auch auf 'Strange Highways' verewigt werden können. Auf "The Devil You Know" hat es einen guten Platz.

Und sonst? Bei allen anderen Songs haben wir die Situation aus den immer guten Ansätzen hin zu den angesprochenen Längen. Trotzdem: Ein Track wie "Follow The Tears" ist im Kontext der Historie vielleicht langweilig. Aber wenn man den Song unvermittelt am Tresen hören würde, käme sofort die Gänsehaut.
(wurde getestet)

Oh, wie auch unbedingt bei "Rock And Roll Angel". Ewige Qualität.
(wurde auch getestet)

Update: Clement erwähnt auf facebook noch, dass "Follow The Tears"!!! der Übersong auf diesem grandiosem Album sei. Ein Beleg für die vielseitige Qualität des Werkes, die in den Ohren der Fans  individuell zur Geltung kommt.

...

Nein, es ist nicht das beste Album von und mit Ronnie James Dio. Aber bestimmt das beste > 1993.
Es ist eine konsequent dunkle Version von "Dehumanizer / Strange Highways" - gemixt mit allem, was Ronnie James Dio je gemacht hat.
Es ist auf jeden Fall ein intensiver Abschied.
"Breaking Into Heaven" ... Or What?

Must have.

01. Atom and Evil
02. Fear
03. Bible Black
04. Double The Pain
05. Rock And Roll Angel
06. The Turn Of The Screw
07. Eating The Cannibals
08. Follow The Tears
09. Neverwhere
10. Breaking Into Heaven


Ronnie James Dio: Vocals
Tony Iommi: Guitar
Geezer Butler: Bass
Vinnie Appice: Drums