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ORDEN OGAN - Ravenhead (2015)

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Powermetal aus deutschen Landen ist ein gern gehörter Gast in meinen Ohren. Die Jungs aus dem Sauerland machen sehr angenehmen Krach und repräsentieren den aktuellen Stand der Szene.

Neben den 'klassischen' Einflüssen gibt es eine eine gehörige Portion Dauerdoublebass und eine zeitgemäße, messerscharfe Produktion. Beim Cover und beim Promovideo ist auch alles vertreten, was optisch in die richtige Kerbe lümmelt.

Das Songmaterial ist abwechslungsreich und die Herren sind nicht dumm an ihren Instrumenten. Alles paletti?

Nicht ganz. In meinen akustischen Augen passen zwei Dinge nicht. Beide haben mit Gesang zu tun. Zum einen klingen die Vocals überwiegend unnatürlich auf böse gemacht und ebenso überwiegend wird choraler Gesang bei Bridge und Refrain verwendet. Beides ist unnötig, respektive überfrachtet und zermatscht die Klasse der Band. Hier wäre die Konzentration auf eine klare Gesangslinie und Streichung von 75% der Choreinlagen einfach mehr gewesen.

Die anderen Elemente in Sachen Virtuosität und Songwriting machen eine Menge wett, aber leider reicht es nicht für die Pole Position. Für mich wirkt es ein bisschen wie ein 100 Meter Lauf in Ketten und trotzdem nicht Letzter.

Ich mag die die Ideen und die Musik, aber die Produktion mit dem Endmix hat mein Benutzererlebnis auf eine niedrigere Ebene gebracht. Das haben LORDI auch schon gemacht.

(Den Kack mit dem ¨Benutzererlebnis¨, bekannt aus der modernen Smartphonewelt, wollte ich immer schon mal als Analogie verwenden.)

Wer es also pompös mit soundtechnischer Breitseite mag, liegt hier im Schampus. Traditionelle Puristen bekommen eher ein Völlegefühl.

Persönlich schade und bezeichnend finde ich das Ende. Beim ansprechend und passend arrangierten ¨Too Soon¨ gibt es ein lausiges fade-out.

Da war mehr drin, obwohl eine Menge drin ist.


Probiert selbst bei Youtube das offizielle Video zu "F.E.V.E.R":




01.  Orden Ogan
02.  Ravenhead
03.  F.E.V.E.R
04.  The Lake
05.  Evil Lies In Every Man
06.  Here At The End Of The World
07.  A Reason To Give
08.  Deaf Among The Blind
09.  Sorrow Is Your Tale
10.  In Grief And Chains
11.  Too Soon

Seeb Levermann: Vocals, Guitars
Tobin Kersting: Guitars
Niels Löffler: Bass
Dirk Meyer-Berhorn: Drums