"Phil war jemand, der alles aus dem Bauch heraus entschied. Und in 8 von 10 Fällen hatte er Recht." So formulierte es sein langjähriger Gitarrist und Freund Scott Gorham kurz nach dem Tode von Phil Lynott.
Ich fand das damals sehr beeindruckend, denn in der Schule bringen sie Dir etwas anderes bei.
Aber genau diese Philosophie spiegelt sich in seiner Musik wieder, die breitgefächert wie nur was war und ist.
Begonnen hatte es mit Dauerdrummer "The One And Only Mr. Brian Downey On Drums" und dem Trunkenbold Eric Bell an der Gitarre als THIN LIZZY.
Daraus wurden im Laufe der Jahre mit neuen Gitarristen die markanten Twin-Guitar-Läufe, mit der die Band größeren Ruhm im Hard Rock Olymp erlangte. Auch in dieser Phase gab es straighte Rocker und Herzschmalzballaden - Phil Lynott konnte beides komponieren und, noch viel wichtiger, charismatisch singen.
In den 80ern zerbrach die Band an Schulden und Missmanagement (die Bauchentscheidungen, die schief gingen) und an den ständigen Besetzungswechseln. Naja, und am beginnenden Missbrauch bewusstseinserweiternder Substanzen des Bandleaders in einem Maße, das weit über das normale Rockerdasein hinaus geht.
Der beste Beweis dafür: Kurz vor Weihnachten 1985 kam Phil aus dem Krankenhaus und was macht er? Er feiert das schöne Ereignis mit ein paar Kumpels und kommt schwupp-die-wupp wieder in eine Klinik.
Am 4.1.1986 hatte sein Körper die Faxen dicke.
Was uns bleibt sind wunderbare Alben mit THIN LIZZY und zwei bemerkenswerte Solo-Scheiben.
Von einer der unzähligen Tribute-Alben stammt die vielleicht gelungenste Hommage an den famosen Mann aus Dublin von Robin George. Er kredenzt "King's Call" von Phils erstem Solo-Werk:
Ein schöner Song für diesen Tag, finde ich :-)