In meinem Alter zuckt man gerne unweigerlich zusammen, wenn statt cleaner Vocals ein Röcheln wie eine Empfehlung für den Hals-Nasen-Ohren Arzt aus den Boxen quillt.
Wenn man mit dem klassischen Heavy-Rock wie ACCEPT, DIO, JUDAS PRIEST & Co aufgewachsen ist, tun sich ein paar Fragezeichen auf, warum der Gesang zum 75% so dahin gerotzt daher kommt, dass es Früher(tm) nicht mal für eine drittklassige Punkband gereicht hätte.
Aber genug gejammert, WATCH OUT STAMPEDE bringen auf "Tides" ein paar Dinge mit, die auch einen Old-School-Metaller erfreuen. Zum einen sind da (wenigstens) im Refrain einige klar verständliche Vocals, die zumindest für Abwechselung sorgen.
Zum anderen ist es einfach die musikalische Darbietung mit fetten Gitarren und gnadenlosen Drums, die einfach reinknallen, wenn man auf harte Musik steht.
Son das Intro zeigt, dass hier keine "Schlagdraufundschluss"-Kapelle am Start ist, sondern dass die Jungs aus Bremen durchaus variabel mit den Instrumenten umzugehen wissen. Ich mag auch die Wut, die aus den Stücken hervorquillt - diese Aggressivität macht den Reiz aus und es gibt Tage, da kann man das echt gut gebrauchen.
"No Confidence" hat sich bei mir sogar ein bisschen im Ohr festgebissen. Wer es auf die Plomme braucht, darf WATCH OUT STAMPEDE unbedingt antesten.