Hey, endlich mal 'ne Band aus Botswana.
Und Epic-Metal machen sie auch!
Zu dritt ...
Mit viel Neugierde und ein bisschen Skepsis ziehe ich mir SKINFLINTs "Iklwa" rein. Pure Steel veröffentlichen das ursprünglich 2010 in Kleinstauflage erschienende Werk aktuell 2013 erneut.
Es geht instrumental recht spartanisch zu.
Epische Hymnen mit drei Mann aus Afrika? Dazu ein seltsam anmutendes Intro? Kann das gut gehen?
Jau. Macht Laune. Der puristische-Demo Charakter lässt die Songs in einer eigenen Kraft glänzen. Es gibt keine offenssichtlichen Overdubs oder deplatzierte Keyboards, sondern ein live eingespieltes Werk. Die rohe Energie spricht für sich selbst und hebt sich dadurch wohltuend von vielen überproduzierten Alben ab, bei denen man die musikalische Grundidee allenfalls erahnen kann.
Ohne Schnick-Schnack konzentriert sich die Band auf das Wesentliche. Wohl auch, weil sie es muss. Der Hörer bekommt gute Hooks geboten, deren Wurzeln im NWOBHM und im frühen US-Metal liegen.
Mit "Iron Pierced King" zeigen die Jungs gleich, wie sie die vermeintlichen Lücken ihres Kleinorchester Daseins füllen: Straighte Riffs und eine klare Melodieführung der Gitarre und bestens arrangierte Bass und Drums. Dazu ein angenehmer Gesang von Giuseppe, der mal kraftvoll, mal anklagend prima zur Musik passt.
Doch noch etwas exotisches: Der Posten an den Drums ist von einer Lady besetzt.
Mit "Profit Making Funeral" haben SKINFLINT auch einen Track in epischer Breite parat. Die gut neun Minuten vergehen kurzweilig und sind das Aushängeschild des Albums.
Insgesamt ein wunderbarers Lehrstück, was drei Leute an Wumms machen können (MOTÖRHEAD mal außer Konkurrenz).
Wer sich mit diesem Album beschäftigt, sollte keinen ausgefeiltes Soundwunder erwarten und bereit sein, die eine oder andere schiefe Note zu verzeihen. Als Belohnung gibt es einen Haufen guter, ehrlicher Metal Songs, die eine willkommen Abwechslung für Freunde der traditionellen Klänge bieten.
Back to the roots.
01. Intro
02. Iron Pierced King
03. Mbube The Great
04. Burning the Soul with Diesel
05. Iklwa
06. The Fallen
07. Profit Making Funeral
08. When you Die, you Die!
09. Army Of The Dead (Bonus Track)
10. Gauna Live (Bonus Track)
Giuseppe "Juice" Sbrana: Vocals, Guitars
Kebonye "Raskebo" Nkoloso: Bass
Mothusi "Cool" Mahuri: Drums
PURE STEEL RECORDS PSRCD085 (27.09.2013)
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