Nach nur vier Jahren intensiven Proben war es soweit.
Wir haben in dieser harten Zeit immer mit allem zurück gesteckt und nur Wasser getrunken.
Die Mühe hat sich gelohnt, unser erster Gig stand an.
Gebucht war Hannover.
Na ja, nicht direkt - eher ein Vorort.
Und auch nicht wirklich eine Halle oder ein Club.
Immerhin ein schickes Restaurant, in dem Arndts Vater seinen 70. Geburtstag feierte.
Gebucht ist also in dem Kontext auch geschönt.
Wir haben uns tatsächlich quasi heimlich aufgedrängt und hofften auf Ruhm, Groupies und ein bisschen was zu Essen ... Fleisch sei mein Gemüse!
Frau S. war sogar so etwas wie ein Groupie. Sie stürmte während unserer Performance auf die Bühne.
Allerdings an uns vorbei. Allerdings nicht, ohne in Extase den Mikroständer umzureissen.
Trotz ihrer ungefähr 90 Lenze konnte sie bei ausgeschaltetem Hörgerät leicht feststellen, dass die Kombination musikalischer Wille und Lautstärke nicht alles ist.
Frau S. wollte also einfach nur irgendwo hin, als ich gerade mit einem lausigen Solo glänzte. Arndt stand noch näher dran und hätte beinahe eine Tracht Prügel bezogen.
In der guten, alten Zeit (Hitparade mit Dieter-Thomas Heck) gab es noch Blumen bei ähnlich gelagerten Aktionen.
Zum Musikalischen: Ob des Anlasses haben wir von den BEATLES "Birthday" ins Programm genommen. Natürlich hatten wir die Hoffnung, damit dem Gastgeber zu gefallen und Gehrden in Grund & Boden zu rocken.
Den potentiellen Ruhm haben wir uns nach 34 Sekunden von der Backe geschmiert, denn da war schon ein Sack voll schiefer Töne drin.
Nach 35 Sekunden platzte wie beschrieben der Traum mit den Groupies.
Immerhin gab es was zu Essen. Der Wirt war allerdings nicht unser grösster Fürsprecher. Sein Zeitplan kam durch unsere Improvisation bei unserem 2. Stück "Smoke On The Water" komplett durcheinander.
Trotzdem gab es vereinzelt Applaus.
Es ist allerdings nicht überliefert, warum.
Aber auf jeden Fall: Wir kommen wieder!