Ich weiß es noch wie heute: Im Oktober 1992 hat Gemini zugemacht und alle CDs für schmale Taler in der Auslage gehabt. Mein Stapel war schon riesig, bis ich im letzten Schuber noch über die TITAN FORCE stolperte. Da war auch ein bisschen Glück beim Finden dabei, weil dem Teil das Booklet fehlte. Also ein letztes Feilschgefecht (versucht mal, das Wort ohne zu Spucken auszusprechen...) und das Album für nen Fünfer eingesackt.
Mir war über die Band lediglich bekannt, dass dort 'der alte JAG PANZER'-Sänger sein Unwesen treibt und das Debüt in der Fachpresse mit Lob überschüttet wurde.
Zuhause fiel die Scheibe neben den anderen 52 zunächst kaum auf (wobei na klar auch die eine oder andere Zitrone -unter anderem das bis heute mieseste Objekt meiner Sammlung- dabei war...).
Als TITAN FORCE dann an der Reihe war, waren meine Ohren schon durch einige trostlose musikalische Plattenbauten gewandert.
Aber, uhhhh ... die Gänsehaut, die ich bei den ersten Takten von "Chase Your Dreams" bekam, und dabei alle Regler der Anlage auf 11 schob, erlebe ich auch heute noch. Genauso das Bedürfniss, alle Regler auf 11 zu drehen.
Das ist vorallem den gesanglichen Darbietungen von Harry 'The Tyrant' Conklin zu verdanken. Vier Oktaven, gepaart mit erstklassigen Songs, einer überdurchschnittlichen Gitarrenarbeit ergeben ein Album zum Halbgötterzeugen.
Das Interessante ist sicher auch die Schnittmenge des potentiellen Auditoriums. Die überwiegend getragenen Stücke sprechen Freunde des Prog-Metals ebenso an, wie die Verfechter der melodischen Ecke. Nur die 'Slayeristmirvielzulahm'-Fraktion bleibt außen vor.
Leute, wer "Metal" sagt und bei der Scheibe keine feuchte Stelle bekommt (ich meine die Augen!), hat sich in der Schublade vertan.
Das Ding ist in den immerwährenden Top-Ten - auch mit meinem herrlichen selbst gestalteten Cover. Hugh, ich habe gesprochen.