"Was, zum Geier, ist das?"
Meine erste Reaktion am 30.11.1985 fiel nicht unbedingt zugunsten des neuen Werkes der Bärte aus.
Korrekten Hard Rock mit viel Blues gab es früher. Auch wenn sich auf der superben Vorgängerscheibe "Eliminator" schon die neuen Medien angekündigt haben, war es schon ein Kulturschock, mit welcher Brachialgewalt nun Synthesizer -die große Modeerscheinung jener Zeit- die Songs dominierten.
Da ich eher auf grobe Gitarren fixiert war, brauchte es verschiedene Anläufe, bis ich in dieser LP den goldenen Kern entdeckte. Die Extremwandlung zum Paulus hatte ich definitiv mit "Rough Boy", eine Ballade, der ich zunächst die Daseinsberechtigung entzog, bis ich schlussendlich zur Erkenntnis kam, ein außergewöhnliches Highlight in die Ohren fließen zu lassen.
Es gibt nur einen Grund, die Scheibe zu mögen: Die Kompositionen sind einfach schweinegeil.
Um diese Geilheit liegt für den Ersthörer zunächst der Mantel des künstlichen Sounds, der sicher vielerorts erstmal ratloses Achselzucken verursacht.
Entpuppt zeigen die Songs eine zeitlose Klasse und natürlich inklusive der Synths haben die Lieder halt ihren eigenen, unverwechselbaren Sound.
Das Album hat neben "Rough Boy" rockige Schmankerln wie "Can't Stop Rockin'" und eine originelle Klangfülle bei allen anderen Stücken. Blues und Synthesizer gehen halt doch!
Vielleicht ist es bei mir auch einfach nur sentimentaler Schmu, weil ich mit dem Datum einfach eine besondere Szenerie mit einem besonderen Menschen verbinde.
01. Sleeping Bag
02. Stages
03. Woke Up With Wood
04. Rough Boy
05. Can't Stop Rockin'
06. Planet Of Women
07. I Got The Message
08. Velcro Fly
09. Dipping Low [In The Lap Of Luxury]
10. Delirious
Billy Gibbons: Vocals, Guitar
Dusty Hill: Volcals, Bass
Frank Beard: Drums
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