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MOTÖRHEAD Live, Düsseldorf (29.11.2011)

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Wurde ja auch mal wieder Zeit.
Drei Jahre habe ich das Lärmtrio nicht mehr gesehen.

Das erste Mal war fast auf den Tag genau vor 25 Jahren in Hannover. Damals wollte ich die Band unbedingt sehen - in dem Glauben, dass Lemmy es nicht mehr lange machen wird und es eine der letzten Gelegenheiten sein könnte. Mein schönster Irrtum aller Zeiten.

So fuhren Ralle, OJ und ich zu Ehren von Ralles letzten Geburtstag in die Landeshauptstadt, um uns die Ohren mal wieder von den Spezialisten freipusten zu lassen.

Dass die Jungs aktuell gut in Form und gar lustig drauf sind, haben sie erst bei Harald Schmidt bewiesen.

MOTÖRHEAD sind so ein bisschen wie Fischen. Du fährst raus und wirfst das Netz aus. Dann kommst Du Heim und bewunderst die tolle Vielfalt. Mit einigen Fischen hast Du gerechnet und sie erwartet, einige Fische sind fremd -und doch Fisch- und einige Fische zappeln unerwartet im Netz.

Einen dicken Fisch gab es gleich zu Beginn. Statt dem üblichen (und erwarteten) "We are MOTÖRHEAD and we play Rock'N'Roll" eröffnete ein kräftiges "Bomber" das Konzert und den ersten Song.


Schwupp: Die prächtig gefüllte Philips-Halle (oder seit kurzem Mitsubishi Electric Halle) war sofort gefesselt von dem Soundgewitter der Veteranen.

Es ist ein Genuss, dem Trio zuzusehen. Man kann das ja auch in ziemlicher Ruhe machen, da der Aktivposten der Drummer Mikkey ist, während Lemmy und Phil sich eher zurückhaltend auf der Bühne präsentieren.

Der Sound ist bombig, was nach dem bassintensiven Krawall der Vorband nicht unbedingt zu erwarten war. Zudem gibt es eine tolle Lightshow, die das Event professionell in Szene setzt.

Wenn man von einer Gruppe sprechen kann, die super eingespielt ist, dann ist es MOTÖRHEAD. Präzise und dennoch spielerisch donnert ein Highlight nach dem anderen aus den Boxen. Mikkey Dee zimmert vor allem den alten Klassikern ein wuchtiges Gerüst, das es eine wahre Freude ist.

"Stay Clean", "Metropolis", "Iron Fist" und "Overkill" profitieren besonders von der Frischzellenkur des Schweden. Dazwischen gab es natürlich auch noch ein paar Stücke vom "The Wörld Is Yours"-Album und zwei Stücke aus der Zeit Mitte der 80er.

Die beiden waren auch die Highlights: "Killed By Death" hat wirklich jeden in der Halle mitgerissen und "Orgasmatron" ist einfach der Titel, bei dem man spürt, wie sehr er Lemmy am Herzen liegt.


So bleibt als Makel lediglich die knappe Spielzeit, die durch ein paar Tricks und Effekte auf 85 Minuten gedehnt wurde, aber mit "Ace Of Spades" würdig endete.

Im Grunde also: Alles richtig gemacht!


Ian "Lemmy" Kilmister: Bass, Vocals
Phil Campbell: Guitar
Mikkey Dee: Drums