Mano Cornuto \m/

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METALLICA - Live, Osnabrück, Halle Gartlage, 8.12.1984

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Tja. Das Big 4 Gedöns mit METALLICA / SLAYER / MEGADETH / ANTHRAX habe ich mir nicht gegeben. SLAYER waren ja dieses Jahr auch auf dem Bang Your Head und haben ein gutes Ding abgeliefert.

Aber immer, wenn ich mich mit Leuten über METALLICA unterhalte, haue ich gerne mal auf die Brause und ziehe meinen Lieblingstrupf: "Ich habe Cliff Burton live gesehen."

Das reicht für offene Münder, Anerkennung und Neid. Für mich eine der wenigen Freuden, die ich noch habe.

1984 war ein gutes Jahr für den Heavy Metal und für METALLICA. Die Jungs aus San Francisco waren schwer angesagt und auf der Karriereleiter steil nach oben unterwegs.

Schon zu Beginn des Jahres gab es einige Konzerte im Vorprogramm von VENOM in Deutschland. Im Dezember kamen sie dann erstmalig als Headliner zu Besuch. Im Gepäck war das frisch erschienene "Ride The Lightnig" Album und unter dem Motto stand auch die Tour.

Da Christoph, Jens und ich noch meilenweit vom Führerschein entfernt waren, nutze mein Bruder die Gelegenheit, uns Nachwuchs Headbanger nach Osnabrück zu fahren. Also, er nutze vielmehr die Gelegenheit, seine Freundin im Senator unserer Eltern zu einer Landpartie einzuladen und uns nach dem Konzert wieder einzusammeln. Das war uns dabei natürlich völlig wumpe :-)

Wenn man das erste Mal bei einem Metal Konzert ist, packt einen die Atmosphäre oder sie packt einen nicht. Mich hat es volle Lotte gepackt:  Es war elektrisierend, mit all den Kuttenträgern und Langhaarigen an der Kasse anzustehen und für 10 Euro eine Karte zu ergattern.


Das war die Fahrt über auch dieses grummelige Grundgefühl - gibt es noch genügend Karten an der Abendkasse? Damals musste das alles ohne Internet und Navi gehen. Großes Abenteuer.

Vorband waren TANK, die auserkorenen Lieblinge eines Metal Hammer Redakteurs. Sie haben ganz nett angeheizt, aber letztendlich nur unter ferner liefen, da die picke-packe-volle Halle sehnsüchtig auf METALLICA wartete.

Was ich damals noch nicht wissen konnte ist, dass die Halle Gartlage normalerweise für Viehauktionen genutzt wird und ein Ambiente zum Abgewöhnen hat. Der Sound dort ist auch eher als minder qualitativ einzustufen, aber das war an dem Abend alles egal.

METALLICA haben das Publikum ab der ersten Millisekunde mit gerissen und alle Erwartungen erfüllt. Über zwei Stunden gab es die volle Breitseite der beiden Alben und eine gut aufgelegte Band. Eine Einheit.

vom "Jump In The Fire" Backcover

Cliff Burtons Nacken hat nicht eine Sekunde still gehalten. Ein Lehrstück in Sachen Headbanging. Die Gitarren von Hetfield und Hammett waren einfach nur geil. Das ist genau das, was man in Kombination mit einem druckvollen Schlagzeug von Lars Ulrich als junger Bub hören möchte.

Nach dem Konzert gab es allseits nur zufriedenen Gesichter und wir drei Jungs waren uns einig, dass wir noch mehr solcher Konzerte sehen wollten - auch wenn bis tief in die nächste Woche die Ohren geklingelt haben. Ich bin bis heute gerne dabei :-)

Alle folgenden METALLICA Auftritte, die ich danach gesehen habe, kamen natürlich nie an dieses einmalige Erlebnis heran. Bang That Head That Doesn't Bang!

James Hetfield: Guitar
Kirk Hammett: Guitar
Cliff Burton: Bass
Lars Ulrich: Drums