Nachdem wir gestern etwas früher ins Bettchen konnten, war es durchaus im Bereich des Möglichen, die ersten Bands mitzunehmen.
Aber eine der spannendsten Fragen war, wie das Wetter mitspielt. Der Regen am Freitag war nun wirklich nicht der Rede wert.
Der Mann im Radio war dabei im Vorfeld der Meinung, dass es an diesem Wochenende in Balingen ordentlich Schütten würde.
Damit würde ja auch eine lange Tradition fortgesetzt - ein Festival ohne einen ordentlichen Guss gibt es ja gar nicht.
An diesem Samstag hatte der Himmel allerdings nur zwei Sachen im Überfluss: Wind und Sonne. Ersteres hat am Vormittag einige Bewohner des Metal Camp wie Jutta und Meyer obdachlos gemacht, letztere hat mir im Laufe des Tages die Rübe weggebrüht.
Der Reihe nach: SISTER musste ich nicht haben, aber Claudia ließ anklingen, dass die Truppe sehr motiviert war und offensichtlich nach zurückgelegten Kilometern bezahlt wurde.
LANFEAR habe ich leider nicht komplett gesehen, wobei die letzten drei Songs klasse waren. Hinzu kamen witzige und gehaltvolle Ansagen des Sängers, von dem sich der letzte Sänger des Abends eine Scheibe hätte abschneiden können.
Der heftige Wind sorgte leider dafür, dass phasenweise nur Soundfetzen übertragen wurden.
Trotzdem eine Empfehlung, mal wieder das "Zero Poems" Ding reinzuziehen und zu schauen, was sie in den letzten Jahren so nachgelegt haben.
Die trashigen WARBRINGER fanden Claudia und ich recht langweilig und sie durften ohne unseren Jubel spielen.
BREAKER haben es auch nicht geschafft, uns dauerhaft vor der Bühne zu halten. Wobei sie noch ok waren und wenn Madame nicht gequengelt hätte, wäre ich noch länger geblieben.
TANKARD waren dann die eingeplante Mittagspause.
Weiter ging es dann mit AXXIS, die gleich zu Beginn klarstellten, dass sie vorallem alte Sachen spielen wollen. Mit "Kingdom Of The Night" gab es auch den entsprechenden Einstieg.
Die Band war gut in Form und der Platz vor der Bühne war gut besucht.
Ein besonderes Schmakerl gab es für den extrem minderjährigen Justin, der von Bernhard Weiß auf die Bühne geholt wurde und das Publikum gekonnt mit Posen und Sprechchören anheizte.
"Stay Don´t Leave Me" hat schließlich alle Herzen erwärmt und AXXIS dürfen sich zu den Gewinnern des BYH 2012 zählen.
PRIMAL FEAR haben als nächste Band auch alles richtig gemacht.
Ralf Scheepers und der nimmermüde Matt Sinner heizten zusätzlich zur sengenden Sonne ordentlich ein.
Der Start mit "Strike" war ein guter Auftakt für kurzweilige 50 Minuten besten Stahls aus Germany.
Die Iren PRIMORDIAL haben die nächste Runde über den Platz provoziert. Da docke ich musikalisch nicht so an.
Eine zurecht breite Fangemeinde haben sich SABATON in den letzten Jahren erarbeitet.
Mit ihrem kraftvollen Sound sind sie auch im Balingen-Billing seit 2010 ein paar Plätze nach oben gerückt.
In schon bekannter Manier hauen uns die Schweden ihre Hymnen voller Krieg und Heldentaten um die Ohren. In diesem Jahr auch ein animierendes "Gott mit uns".
Auch bei dieser Band war es gut gefüllt und die Stimmung voller \m/ Mano-Cornutas \m/.
Ab GOTTHARD nahm das Festival eine ungünstige Wende.
Die pralle Sonne hat mein Resthirn aufgeweicht und so habe ich die neue Besetzung der Schweizer leider im Groben verpasst. Der Anfang hat mir gefallen und Claudia und Ralle berichten, dass die Jungs echt klasse waren.
Eine Abkühlung im Metal Camp und die untergehende Sonne motivierten mich zur Rückkehr auf das BYH-Gelände, wo EDGUY gerade aufgespielt hatten. Instrumental sicherlich große Klasse gab es rund um diesen Gig ein seltsames Getöse, dass ich in einem extra Artikel näher beschreibe.