„Still Standing Strong And Back In Town“ - ein schönes Motto und das auch noch für einen guten Zweck. Hannover gehört zu den wichtigen Stationen in der langen Karriere der Band und das wird mit einem besonderen Event gefeiert: Ein Benifizkonzert zugunsten der ZAG-Stiftung Pro Chance, die Projekte für Kinder und Jugendliche im Raum Hannover fördert.
Als Gäste haben sich unter anderem Klaus Walz (Gitarre, ex-EPITAPH, JANE), Klaus Henatsch (Keyboard, NEKTAR) und Volker Sassenberg (Keyboard, ex-KINGDOM/DOMAIN) angesagt. Insbesondere der letzte Name macht mir Hoffnung, dass mal mehr als ein Stück aus der Phase Ende der 80er/Anfang der 90er gespielt werden.
Die Rahmenbedingungen sind also schon mal in Top-Form. Der Termin auf einen Dienstag hat allerdings das Capitol nicht so in Füllung gebracht, wie es dem Anlass entsprechend verdient gewesen wäre. Dafür waren doch einige bekannte Gesichter anwesend, die wie ich gerne jede noch so kleine Gelegenheit nutzen, EPITAPH zu sehen und zu hören. Und die Parkplatzsuche war ob der geringeren Nachfrage simpel wie in der Nase bohren.
Von EPITAPH ist man ein zweigeteiltes Set gewohnt. So auch an diesem Abend, wo im ersten Teil und gut sechzig Minuten Songs aus der jüngeren Phase dominierten. Der Start mit "Dancing With Ghosts" wurde stilecht mit indianischem Flair untermalt. Mit "Cold Rain" ging es auch gleich munter weiter. Wobei irgendwie noch nicht alles munter war - die ersten Songs zündeten nicht direkt wie in den kleineren Schuppen, in denen sich die Band sonst so tummelt.
Dazu gesellten sich ein paar kleinere Herausforderungen wie ein ausgeklinktes Kabel von Cliffs Gitarre bei "Another Bloody Day", eine temporäre Disbalance beim Refrain von "Remember The Daze" und ein paar außerplanmäßige Spielideen.
Davon lassen sich langjährige Profis natürlich nicht beeindrucken und a) war es na klar nie richtig schlecht und b) mündete der Abend in einen weltmeisterlichen Rausch. Schließlich hatten sich alle Jungs für den geplanten DVD-Mitschnitt die Haare ordentlich richten lassen und dazu das große Geschirr eingepackt.
Neben den Indianern und den schon erwähnten Gastmusikern gab es einen Geiger, einen Kinderchor und ein Unplugged-Part. Letzterer erfreute uns mit tollen Arrangements von "Woman", Visions" und "Big City" (natürlich Hannover!). Die Keyboards brachten gerade bei den neueren Songs einen von den Alben gewohnten Klangteppich und die Geige war prädestiniert für einen frischen Wind, respektive eine gelungene Ergänzung in den Songstrukturen - insbesondere bei "A Sad Song".
Es gab also viel neu zu entdecken und das macht den Abend zu dem angedacht besonderen Event.
EPITAPH werden nie langweilig!
Als besondere Hammerversionen bleiben mir "Can't You See" und ein richtig fettes "Ain’t No Liar" mit drei Gitarren und genialen Hammond-Klängen in Erinnerung. Das an dem Abend nix von KINGDOM/DOMAIN kam, ist bei der geboten Qualität als sekundäres Übel einzustufen.
Bernie, alte Säge!
Wie schön, dass Du auch an den 70. Geburtstag von Jimi Hendrix gedacht hast.
Ich freue mich schon auf nächstes Jahr mit diversen Konzerten einer ewig jungen Band.