Mano Cornuto \m/

Official Partner Of The Loud

Bericht: KISSIN' DYNAMITE - Live, Bastard Club, Osnabrück (13.04.2012)

- Posted in Sonstiges by

Die jungen Helden waren letztes Jahr die große Überraschung für mich und haben aktuell auf Konserve ordentlich nachgelegt. Da ist es doch schön, dass die Jungs hier in der Gegend aufspielen.

Der Bastard Club in Osnabrück ist eine der letzten großen  Instanzen in Sachen "Renovieren und Hygiene sind was für Muschis". Toller Schuppen!

Der Live-Teil findet im Keller statt, wo mit einer gefühlten Deckenhöhe von 2,07 Meter eine gewisse Inkompatibilität mit der sprunghaften Bühnenshow des Hauptacts vorliegt.

Bevor dieser sich aufmachte, das jüngste Werk "Money, Sex & Power" zu promoten, durften zunächst MARKK 13 die schmalen Bühnenbretter entern.

Von der Band hatte ich noch nie was gehört und war in den ersten Sekunden ihrer Bühnenpräsenz auch überzeugt, dass das kein Manko sei.
Zu belanglos schien das Gesamtkonzept aus Musik und Optik. Allerdings durfte ich für mich das nach einer Weile als Fehlurteil buchen und das lag vor allem an der grandiosen Gitarrenarbeit.

Der Typ, der auf den Namen Rocco hört, hat schwer was drauf an der Fiedel.
Es braucht schon was, wenn meiner Einer beeindruckt ist und sogar Assoziationen zum frühen Vivian Campbell zieht. Ein viel größeres Kompliment habe ich nicht auf Lager!

Also, es war zwar kein Dio-Sound, was wir bekamen, aber ordentlichen, in den 80ern verwurzelter Heavy Rock - eben dominiert durch die knallende Gitarre. "Stars Don't Shine" ist mir am besten im Gedächtnis geblieben. Nett, "ist Gerne bei nächster Gelegenheit wieder!

Nach kurzer Umbaupause waren dann die erfahrenen Jünglinge dran. KISSIN' DYNAMITE sind präsent und mir deshalb letztes Jahr zwei Mal Live positiv aufgefallen.


Heute sehe ich die Truppe zum ersten Mal als Headliner und habe so ein historisches Gefühl, dass es die letzte Gelegenheit sein könnte, die Band in einem kleinen Club zu sehen.

Denn KISSIN' DYNAMITE sind richtig gut und animieren aller Anwesenden zwischen 15 und 75 zum Mitrocken. Nicht umsonst sind sie auch in den Charts. Und in unseren Herzen. (Bitte, lieber Lektor, streiche den letzten Satz!)

Wow. Die Show macht immer wieder, und auch gerade im Kleinen Spaß. Die Riffs knallen einem nur so wie in einer "Metal Nation" um die Ohren. Das macht optisch in Balingen oder Mühlheim mehr Schmauß, aber im Keller in Osnabrück ist es so, als wollte der Ferrari über den Feldweg brausen - die Show ist recht ausgebremst und die bekannten Elemente, wie Mikroständer in die Höhe schmeißen, wirken hier einfach nicht.


Nun: Wenn man sich, wie der potentielle Beifahrer (also ich) ein paar Grolsch reinhaut, bleibt erst die Freude über die historische Chance, um sich anschließend über die kurze Spielzeit zu monieren.
Nach 70 Minuten zur Zugabe zu bitten ziemt sich eigentlich erst, wenn man im Herbst oder Winter der Karriere tourt.

Die Lücken in der Setlist lassen erahnen, dass das wahre Headliner-Potential brach gelegt wurde.

Über die Gründe ließe sich trefflich philosophieren, aber schlussendlich gebe ich gerne Claudia recht, die mich bei der Heimfahrt aufklärte: "Ist doch egal wie lange sie gespielt haben, es war geil!"

Yepp. Und das nächste Mal bestimmt wieder in einer größeren Halle!