4.11.1986.
Ich stand ein bisschen orientierungslos bei Express Musik in der Fischpfortenstraße herum.
Eigentlich war ich nur da, weil ich gerade Spanisch schwänzte eine Freistunde hatte und ein bisschen Zeit mit Recherche in Sachen Musik verbringen wollte.
Markus, der langhaarigste Gitarrist unserer Schule, hatte wohl auch eine Freistunde und raunte mir lediglich ein kurzes, im klaren Imperativ verfasstes: "Kaufen!" über die Schulter zu.
Ich stand an der Gondel mit "M" und beschnupperte die neue MEGADETH.
Nie war eine Kaufentscheidung einfacher und schneller umgesetzt als an jenem Dienstag. "Wake Up Dead" statt "El señor Peralta".
Dave Mustaine macht auf der Gitarre einen Ritt durch sämtliche Abgründe und Gipfel der Rifftechnik und des Sologeschrabbels. Brilliant.
Seine Stimme ist so wütend, so rotzig ... man könnte beinahe sagen: übel gelaunt.
Der Rausschmiss aus METALLICA ist nicht mal ansatzweise vergessen...
In der Entstehungsphase des Albums war wohl auch nicht gerade jeden Tag fetter Schinken angesagt. Zitat aus der Zeit: "Wir hatten keine Kohle, und um eine Gelegenheit zum Pennen zu haben, haben wir einfach Mädels aufgerissen."
Bei einer der mitleidigen Damen lag der Legende nach eine Zeitschrift mit einer Headline "Peace Sells... But Who's Buying" herum und der gute Dave dachte sich, Hey, das wäre doch mal ein cooler Titel.
Yepp. Cooler Titel, cooles Album.
Nix für die Kaffeetafel.
In den 80ern war die Thrash-Welt eben noch eine verlässliche Institution.
1. Wake Up Dead
2. The Conjuring
3. Peace Sells
4. Devil's Island
5. Good Mourning/Black Friday
6. Bad Omen
7. I Ain't Superstitious
8. My Last Words
Dave Mustaine: Guitar, Vocals
Chris Poland: Guitar
David Ellefson: Bass
Gar Samuelson: Drums
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