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Ritchie Blackmore - Black Knight (Buch, Jerry Bloom)

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Der fette Stempel "UNAUTORISIERT" ist so was von egal.
Diese Abhandlung ist einfach nur genial.

Sie zeichnet das Bild eines extrem individuellen Charakters, der mit der vollen Bandbreite sozialer Kompetenz (also von egoistisch wie der erste Mensch bis hin zu sehr zuvorkommend) durch die musikalische Landschaft streunt.

Jerry Bloom greift auf einen riesigen Pool an Interviews zurück, deren Aussagekraft er bestens zu deuten weiß. Schließlich ist Blackmore dafür bekannt, allerlei Unsinn in hingehaltene Mikrofone zu pusten. Natürlich kommen auch Aussagen der Weggefährten aller Dekaden zu Wort und Bloom hat ein fantastisches Feingefühl, aus diesen verschieden gestreuten Infos ein kurzweiliges Buch zu zaubern.

So erhalten wir einen objektiven Einblick in das Schaffen von Ritchie und auch einen sehr interessanten Blick hinter die Kulissen des Musikgeschäftes.

Besonders lesenswert ist dabei die Evolution des Gitarristen vom schnell spielenden Befehlsempfänger in diversen Rock'N'Roll Bands und als Sessionmusiker, hin zu dem Charakter, denn wir als Mann in Schwarz kennen und der uns mit DEEP PURPLE/RAINBOW unsterbliche Klassiker beschert hat.

Auch die letzten Jahre als Man in Tight werden beleuchtet und zeigen einen einen doch etwas reiferen Herren, der nicht mehr ganz der Rowdie und Rüpel der früheren Jahre ist.
Insgesamt erhalten wir also ein wunderbares Gesamtbild, das herrlich zu lesen ist.

Ein paar Zitate gefällig?

"Wenn Du nicht lernst, auf diesem Ding zu spielen, ziehe ich es Dir über den Schädel!"
Ritchies Vater in den 50ern, als er ihm seine erste Gitarre überreichte

"Er geht nicht gerade aus sich heraus - seine Vorstellung von einer intelektuellen Konversation ist Hallo und Auf Wiedersehen. Es ist sehr schwierig, mit ihm ins Gespräch zu kommen."
"Big" Jim Sullivan, Wegbeleiter und Gitarrenlehrer, Anfang der 60er

"Arvid war ein wenig blau. Ich glaube, es war am Eröffnungsabend. Er pinkelte von der Bühne herunter ins Publikum. Das kam nicht gut an!"
Richtie über A. Andersen und ihren ersten und letzten Gig als THREE MUSKETEERS 1966

"Er nahm die Gitarre wie einen Speer und warf sie in die Luft. Der Hals verkeilte sich irgendwie zwischen Decke und Rohr und die Gitarre bleib stecken. Dieses verdammte Ding jagte einem Angst ein! Egal, was er damt anstellte, sie schien einfach nicht kaputt zu gehen, sie spielte danach immer noch."
Nick Simper über Ritchie, wie er 1968 begann, seine wilde Bühnenshow zu entwickeln

"Das tollste Feuer hatten wir bei einem Festival in Aachen. Ich schüttete einen ganzen Kanister Benzin auf den Verstärker und zündete ihn an. Die Flammen schlugen bis zum Zeltdach hinauf. Paicey sah sich um und sagte: 'Um Gottes willen!"
Ian Hansword, Roadie, über Ritchies aufkeimende Pyromania und den armen Ian Paice 1970

"Macht nur weiter mit Eurer Schuhputzermusik. Ich bin weg!"
Ritchie Blackmores Abschiedsworte an DEEP PURPLE 1975


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