Mano Cornuto \m/

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STORAGE5 - Finest Garage Noise (2014)

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Manche Leute sagen, die Essenz guter Rockmusik sind fesche Gitarren und ein markanter Gesang. Dem schließe ich mich unumwunden an. Mir ist dabei Wumpe, ob es sich um kernigen Blues Rock oder korrekten Power Metal handelt. Die Mano Cornuto ist für alle da, solange gut gebrüllt und geschrubbt wird.

Ein gutes Album braucht zum Abrocken also nur noch gute Songs. Das ist leichter gesagt als getan.


STORAGE5 haben mich (und so ziemlich jeden Anwesenden) schon auf diversen Konzerten überzeugen können, dass sie es spielerisch drauf haben. Hörenswerte Songs mit der Essenz der guten Rockmusik.

Und gute Rockmusik gehört auf einen Silberling. In den letzen Monaten haben mit SNÄKE PLISSKEN, METALMIND, AGATHA SHOT, SOULBOUND, STEVIE TO THE NOISE, STAINLESS STEEL, ... erfreulich viele Band aus Bielefeld den Gang zum Presswerk angetreten und eine aktuelle CD rausgebracht.

Die Jungs aus BI-Sennestadt haben diesen Weg auch beschritten und ihre Live-tauglichen Shantys konserviert. Und das ist auch gut so.

Denn nur Live wäre viel zu schade für die schmucken Songs mit Biss.
STORAGE5 spielen ihre Stärken besonders bei den etwas ruhigeren Nummern aus.
Nicht, dass sie nicht auch ordentlich die Schwarte krachen lassen können wie z. B. bei "Shelfish Like You" oder "Teach Me To Stay", aber die Band hat einen Trumpf in der Hand, der zu Höherem berufen ist.

"Fly High Fall Deep" ist aus gutem Grund  doppelt platziert. Die Power Ballade hat so ziemlich das, was man das gewisse Etwas nennt. Der Track hascht auf eine besondere Art nach Aufmerksamkeit und hat diverse Ansätze, diese beim Hörer zu erlangen.

Ich lehne mich mal aus dem Fenster. Das Ding hat ein bisschen was von "Child In Time" / DEEP PURPLE. Nun, jetzt vielleicht nicht die musikalische Bedeutung und den exakten Spannungsbogen. "Fly High Fall Deep" hat dabei das Potential, Gänsehaut zu erzeugen. Der gelungene Einstieg mit ruhigen Vocals entwickelt sich zu einer durchdringenden Dramatik, inklusive tiefgehender Bridge/Refrain, der man sich schwer entziehen kann.

Wer den Song beim ersten Mal nicht verstanden hat, bekommt ihn zum Schluss als Bonus nochmal in einer orchestralen Version mit Streichern und Klavier, die noch einen Schuss mehr Melancholie und Atmosphäre beinhaltet. Jungs, sehr gut gemacht!

Der Rest des Albums bietet grundsolide Rockmusik, die jedem, der nur einen Funken Spaß am Rocken hat, einen Berg von Gründen liefert, das Werk mal anzutesten.
Die Stimme von Oleg ist markant mit Wiedererkennungswert und die Gitarrenarbeit komplettiert wie erwähnt den Essenzgedanken .

Wenn es was zu kritisieren gibt, dann die mangelnde Ausdauer bei den Soli. Hier hätte der Dennis das Griffbrett gerne häufiger und ausgiebiger bereisen können. So wie die alternative Bassdröhnung auf "Number One". (Ein Basssolo != Marcel Jacob oder Lemmy existiert für mich eigentlich nicht)

Nichts desto trotz: Wer in OWL wohnt, bemüht sich bitteschön auf eines der nächsten Konzerte und holt sich die CD. Alle Anderen behelfen sich vor der ersten Welttournee nur mit der CD.
"Ticket To America" könnte als Appetizer potentiell ab und an im Radio auftauchen.

Let's Rock - kein Ausfall!

01. Intro
02. Doing Wrong
03. Selfish Like You
04. Goodbye
05. My Life To You
06. Fly High Fall Deep
07. Song For You
08. Teach Me To Stay
09. Ticket To America
10. Let Me Be Your Guest
11. Number One
12. Buck Naked
13. Fly High Fall Deep (Orchestra Version)


Oleg Travkin: Vocals
Dennis Winkler: Guitar
Daniel Hermes: Bass
Marius Luersen: Drums

http://www.storage5.de/

VÖ: 28.11.2014, Deafground