Gute Laune? Ist was für Muschis.
Mit tonnenschweren Riffs und schwermütiger Stimme und Stimmung wartet das Debüt von TROUBLE aus Chicago auf.
In einer Zeit, als sich von Los Angeles ausgehend eine wilde Partystimmung aufmachte, die Welt zu erobern und parallel erste Black Metal Bands die Weltherrschaft in die Obhut Satans legen wollten, klagt Sänger Eric Wagner voller Inbrunst: "I'm so tired of hearing that I'm wrong".
Jede Passage trieft vor Selbstzweifel und wird mit den schaurigsten Moll-Tönen unterzimmert. Dabei sollte textlich geraden den Teufelsanbetern eine eher christlich, bibelfeste Botschaft entgegen geschmettert werden und so wurde TROUBLE auch als eine der ersten White Metal Bands vermarktet.
Die Band distanzierte sich später von dem Image und hat eine solche Schublade auch nicht nötig.
Das musikalische Grundmuster klingt dabei sowas von nach BLACK SABBATH der frühen 70er, wie es näher dran kaum sein kann. In einem Soundcheck hat man Tony Iommi ein Stück von der Scheibe vorgespielt und Tony hat zielsicher jeden Ton und jedes Break virtuell mitgespielt - obwohl er von TROUBLE noch nie etwas gehört hatte.
Das Besondere ist also in jedem Fall die Sangeskunst von Eric Wagner, die eigentümlich, charismatisch und wehklagend daher kommt. Passend dazu das nicht gerade Optimismus versprühende Cover.
Es ist also düster wie ein nieselnder Novembermorgen um 6:30 Uhr.
Die musikalische Patenschaft von Onkel SABBATH beschert acht Songs, die man locker zu Fuß gehen kann. Die Geschwindigkeit ist komplett raus bei dem Werk und dennoch ist es kraftvoll und geht voll ins Ohr. Die Produktion von Bill Metoyer knallt voll auf die Zwölf.
Auch wenn es nach BLACK SABBATH Klon riecht, die Töne sprechen für sich und sind es wert, aus einem eigenen Blickwinkel betrachtet zu werden.
Genau das Richtige für die dunkle Jahreszeit.
Amazon hat verschiedene Ausgaben im Fundus.
01. The Tempter
02. Assassin
03. Victim Of The Insane
04. Revelation (Life Or Death)
05. Bastards Will Pay
06. The Fall Of Lucifer
07. Endtime
08. Psalm 9
Eric Wagner: Vocals
Bruce Franklin: Guitar
Rick Wartell: Guitar
Sean McAllister: Bass
Jeff Olson: Drums