In meinem bescheidenden Universum machen Coverbands einen Haufen Krach, gute Laune und rocken die Clubs. Der Eintrittspreis liegt bei solchen Events, ähnlich wie der Bierkonsum, im erträglichen, niedrig-zweistelligen Bereich.
Die australischen Tributs von PINK FLOYD kommen beim Ticketsalär schon verdammt nahe an das Original. 60 Euro für eine Coverband ist schon mal einen Ansage.
Trotzdem waren so ziemlich alle Stühle in Hannover besetzt. Die Sitzplatzausstattung ergibt im Kontext des Durchschnittsalters durchaus einen Sinn, ist aber ansonsten ein kleiner Stimmungskiller.
Nicht, dass man bei den Klängen von PINK FLOYD direkt einen Moshpit gründen muss, aber ein bisschen Bewegungsfreiheit wäre einfach netter gewesen.
Musikalisch gab es keine Überraschungen, was nicht wirklich überrascht.
Typischerweise waren nach den ersten zwei Songs schon 30 Minuten weg. Aber alleine die Darbietung von "Shine On You Crazy Diamond" lohte das Kommen.
Die Lasershow stellte sogar SNÄKE PLISSKEN letzte Woche in den Schatten. Coole Inszenierung, die sicher dem Vorstand des hiesigen Energieversorgers einen neuen Benz finanzieren kann.
Hut ab. Der gesamte Stab des Ensembles weiß, was zu tun ist, damit alles gut aussieht und sich gut anhört. Die Videoshow war gespickt mit liebevollen Anspielungen auf den Herkunftskontinent der Band und harmonisierte perfekt mit den jeweiligen Tracks.
Die Songauswahl mit Schwerpunkt des "Wish You Were Here"-Albums lies bei mir keine Wünsche offen. Saustark waren "Welcome To The Machine" und "Have A Cigar" sowie als Abschluss vom ersten Teil des Sets "Another Brick In The Wall Part 2".
Erstaunlich fand ich für mich die Erkenntnis, wie viel Blues doch in den PINK FLOYD Songs steckt. Insbesondere Live kommt das deutlicher hervor, wenn die Effekte und Synths nicht so eine Präsens haben wie auf CD.
Das einzig vermissenswerte nach meinem Gusto waren die Originalstimmen der FLOYDs. Die Australier machten zwar gute Arbeit an den Mikrofonen, aber halt dann doch nur Tribute...
Insgesamt eine gute Veranstaltung, die man mal erlebt haben sollte. Ein zweites Mal kann man machen, muss man aber nicht.
Und dann war da noch Totti :-)