Ein schöner Auftakt in das Konzertjahr 2013 - musikalisch wie planungstechnisch.
Sven gab den Hinweis und freundlicherweise die Karten direkt dazu und Mark hat mich abgeholt. Perfekter Rahmen :-)
Für Mark war ein ganz besonderer Tag: Sein erstes, richtiges Rock-Konzert!
Natürlich war es ein Segen für Mark, das ich ihn unter meine Fittiche nehmen konnte und ihm alles über das komplexe Musikergeflecht rund um DEEP PURPLE und Derivate erzählen konnte. Dazu gab es ein paar Benimmregeln ("Immer gleich auffe Fresse!") und schon gibt es einen weiteren, nun ausgebildeten Jünger, der gerne zu guten Konzerten pilgert :-)
DEMON'S EYE sind eine ungewöhnliche und herausragende Tribute Band. Welche Cover-Truppe kann schon von sich sagen, dass Mitglieder der Vorbilder mit ihnen zusammen spielen?
So geschehen mit Jon Lord und Ian Paice.
O-Ton Jon Lord: "Mit Demon's Eye habe ich das Gefühl, in einer richtigen Band zu spielen."
Und genau das macht den Charme der Band aus. 80% ist Originalvorlage des Songs und zu 20% wird interpretiert - aber immer mit dem DEEP PURPLE-eigenen Spirit der 70er (und ein bisschen 80er).
Unglaublich geil, wie ein "Child In Time" dargeboten wird - mit improvisierten Passagen, wie sie DEEP PURPLE hätten spielen können, aber nie getan haben.
An diesem Abend war David Readman mit Gesang an der Reihe und eine perfekte Symbiose aus Ian Gillan und David Coverdale (mit einer überraschenden Nähe zu Glenn Hughes bei "Sail Away") dargeboten.
Dazu mit einem dauergrinsenden Maik Keller am Bass, einem souveränen Florian Pritsch an den Tasten, einem routinierten Andree Schneider an den Kesseln und einer Blackmore-Reinkarnation Mark Zyk an der Gitarre befanden sich "richtige" Musiker auf der schmucken Bühne im Universum und haben "richtig" gespielt.
Es ist reizvoll, aus dem riesigem Pool livetauglicher Songs von DEEP PURPLE einen immer wieder neuen Mix durch die Historie zu zaubern. So tauchen immer wieder Perlen wie "When A Blind Man Cries" im Set auf und man scheut sich auch nicht, ein wenig über den Tellerrand zu wildern. An diesem Abend schlichen sich mit "Crying In The Rain" und "Here I Go Again" zwei Kuckuckseier von WHITESNAKE mit ein und "Far Over The Rainbow" ist aus dem eigenen Fundus.
Als gitarrenaffiner Erdenbürger loht sich aber ein DEMON'S EYE Konzert schon alleine wegen Gitarrist Mark. Der Mann kennt sich mit der Tonleiter ordentlich aus und interpretiert die Vorgaben des Originals auf das vorzüglichste.
Seine Gestik erinnert auch an das Vorbild in Schwarz - ebenso wie sein Anzug inklusive Schlaghose. Brillant insgesamt und interessant zwischendurch, wie er in "Perfect Strangers" "Stargazer" und bei "Mistreated" "Iron Man (BLACK SABBATH) zitiert.
Die rund 150 Anwesenden wurden also bestens unterhalten und gingen bei den interaktiven Spielchen SängerPublikum gut mit.
Fazit: Ein wunderbarer Konzertabend in ansprechender Kulisse in Bünde. Und besonders klasse, dass Mark nun ein richtiger Rocker ist.
David Readman: Vocals
Mark Zyk: Gitarre
Florian Pritsch: Orgel, Keys
Maik Keller: Bass
Andree Schneider: Drums