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DIO - Holy Diver (1983)

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1983 war ein besonderes Jahr.
Für mich, den Heavy Metal und den Rest der Welt.

Im Mai 1983 sollten Christoph und ich ein Referat halten und hatten uns selbstredend recht schluderig darauf vorbereitet. Am Tage des Desasters war Christoph urplötzlich "krank", so dass ich mich alleine mit der Materie herumschlagend wiederfand und an diesem Tag lernte, wie man lausig improvisiert. Genau so virtuos spiele ich übrigens auch heute noch Gitarre, aber das ist eine andere Geschichte.

Inmitten des Zeitalters meines einsetzenden Sackhaarwuchses gab es also richtig was auf die psychische Zwölf. Nun, der desertierte und reuige Kompagnon aus Dohnsen wollte seine Abstinenz bezahlen, indem er mir "die neue Dio" feilgeboten hat.

Ich war ein bisschen skeptisch, ob eine LP alleine die durchlebte Schmach wett machen kann. Aber ich nahm den Judaslohn an, weil ich schon damals RAINBOW total verehrte und hoffte, dass die seinerzeit rar gesäten Infos stimmen würden. Es hieß damals in der "Fachpresse" (Bravo, Rock & Pop, Musik Express - mehr hatten wir nicht und konnten vom www nur träumen), dass Ronnie James Dio "eine dufte Langspielplatte" herausbringen würde...

Was als eine Art Ablassbrief begann, ist definitiv zu einem Manifest geworden.
"Holy Diver" ist der Anker und der Nukleus von jenem, was man Heavy Metal nennt.

Ich habe die Scheibe auf den Teller gelegt und bin sogleich nach den ersten Takten zu meinen Eltern ins Wohnzimmer gerannt. Weniger, um sie an diesem unglaublichen Meisterstück teilhaben zu lassen, sondern mehr, weil sie zum Glück gar nicht da waren. In der guten Stube waren einfach mehr Watt vorhanden.

Das Gewitter, was aus diesem Stück Vinyl in die Ohren und durch den Körper dringt, ist bei mir bis heute nicht verebbt. Bei jedem Refrain, bei jeder Bridge sing ich quasi zwangsverpflichtet mit. Und die Strophen natürlich auch - wie jedermann, der das Werk kennt. Es ist vielleicht der kleinste gemeinsamer Nenner aller Heavy Metal Fans auf diesem Planeten.

Das Prunkstück des Jahres 1983 ist die perfekte Symbiose aus dem, was Ronnie James Dio bekannt gemacht hat. Vivian Campbell hat die treibende Rhythmuskraft eines Tony Iommi (BLACK SABBATH) und die bohrende Brillanz eines Ritchie Blackmores (RAINBOW / DEEP PURPLE) mit seinen Soli. Durch "Holy Diver" wurde dieser Mix eine Spur härter und hat damit eine neue Ära eingeläutet.
Für mich, den Heavy Metal und den Rest der Welt.

Epochal, wie man auch bei amazon befindet.

01. Stand Up And Shout
02. Holy Diver
03. Gypsy
04. Caught In The Middle
05. Don't Talk To Strangers
06. Straight Through The Heart
07. Invisible
08. Rainbow In The Dark
09. Shame On The Night

Ronnie James Dio: Vocals
Vivian Campbell: Guitar
Jimmy Bain: Bass
Vinnie Appice: Drums