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PRETTY MAIDS - 02.10.2011, Live Bochum, Matrix

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Asche auf mein Haupt.

Was als sonnenklares Event gedacht war, entpuppte sich als dänisches Dynamit mit einem Füllhorn von Überraschungen.

Eine Band, die es sich leisten kann, auf "We Came To Rock" zu verzichten muss schon komplett verrückt oder einfach genügend Alternativen im Beutel haben.

Letzteres hatte ich gar nicht so auf dem Schirm...

Aber der Reihe nach: Los ging es er zunächst mit einer Knüppeltruppe namens TREMORS.

Dummerweise hatte irgendwer den Tontechniker erschlagen. Wie er dann wohl in sich zusammensackte, rutsche er offensichtlich auf dem Mischpult nach oben und hat dabei alle Regler in derselben Richtung arretiert.


Also a) musikalisch nicht so meins und b) tatsächlich selbst mir zu laut.

Zweiter Akt mit  THE CLAYMORE. Ein positive Überraschung!
Die Jungs sind leider bisher an mir vorbeigerauscht. Die Meute bekam eine agile (und immer noch sehr laute) Show mit einem soliden Power-Metal Teppich.

Sänger Andy hat mich phasenweise sogar an Tom Mallicoat von LETHAL erinnert.
Ich denke, ein viel schöneres Kompliment kann man ihm nicht machen.
Ausser, dass ich ich mich jetzt um den Backkatalog der Band kümmere :-)

Ok, kurz nach 22 Uhr enterten PRETTY MAIDS die Bühne.
Vor ein paar Wochen in Balingen konnten sie mich nicht so recht packen und entsprechend rechnete ich mit einem 'ganz netten' Gig und haufenweise Evergreens.


In der Matrix sprang der berühmte und viel zitierte Funke direkt in den ersten Sekunden über.
Die Lautstärke war mittlerweile auf ein erträgliches Mass reduziert (trotzdem immer noch am Limit) und songtechnisch gab es eine Schlagseite hin zu neuerem Material, so dass ich die meisten Sachen gar nicht erkannte. Wer konnte damit rechnen?

Ich habe mich vor rund 10 Jahren aus dem aktuellen MAIDS-Geschäft zurück gezogen, da ich ob der End-90er Ergüsse davon überzeugt war, dass der Zenit überschritten war und dass die Band sicher nur noch von den alten Taten der 80er leben kann.

Irrtum. Ken Hammers Gitarre hat schön geknallt und auch die neueren Mitglieder der Band sind alle integriert, so dass intrumentenseitig alles im Grünen war.
Ron Atkins hat als Frontmann eine tolle Show geboten. Wenn auch seine Stimme nicht mehr sonderlich frisch ist, reicht es doch für eine würdige und druckvolle Präsentation der Stücke.


Mein persönliches Highlight war die tolle Interpretation von "Please Don't Leave Me", einer post LIZZY Komposition von Phil Lynott und John Sykes.

Anscheinend ist der Titel schon länger fest im Live-Set verankert, denn Mitsingen der Massen war angesagt und wurde zelebriert.

Im Grunde alles supi, nur das angesprochene "We Came To Rock" hat mir definitiv gefehlt.
"Red, Hot And Heavy" war allerdings, inklusive einer längeren Hommage an "Smoke On The Water", ein korrekter Abschluss eines gelungenen und lauten Konzertabends.


Gesang: Ronnie Atkins (Paul Christensen)
Gitarre: Ken Hammer (Kenneth Hansen)
Schlagzeug: Allan Tschicaja
Keyboard: Morten Sandager
Bass: Rene Shades


Krönender Abschluss des Nächtens in der Tanke: Die junge Bedienstete hinter dem Tresen spricht mich (ich in Band-T-Shirt und einem ergatterten Drum-Stick) an: "Sind Sie Musiker oder waren Sie auf einem Konzert?" "Beides!"

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