Wir befinden uns im Jahr 25 nach Sleaze.
Die ganze Welt ist frei vom Brauchtum der Haarspray Fetischisten. Die ganze Welt?
Nein, ein Haufen von unbeugsamen Posern hört nicht auf, den Ritualen der 80er zu huldigen.
Dabei werden die 7 wichtigsten Klischees erfüllt, die zu der Zeit und der Musik gehören. Bevor sich hier etwas ändert, friert wohl die Hölle zu.
Also, was haben wir?
Klischee 1: Lipsticks And Leather
Nicht nur die Damen sind aufgebrezelt wie ein Weihnachtsbaum.
Klischee 2: Haarspray
In den Zeiten vor FCKW-freien Sprays wäre heute ein Ozonloch so groß wie Russland entstanden. Und alles nur, um eine Frisur wie Tina Turner zu bekommen...
Klischee 3: Gitarre auf den Knien
Damit alles gut aussieht, muss das Instrument in Kniehöhe bedient werden
Klischee 4: Coole Band T-Shirts, bevorzugt zerschnitten
Bei den Zuschauern tauchen immer wieder T-Shirts von Bands auf, die längst vergessen sind. (Ich meine: Im Falle von DANGER DANGER auch völlig zurecht.) Viele andere T-Shirts sind oftmals lässig eingeschnitten.
Bei den Bands mit Durchschnitssalter < 30 trägt immer mindestens ein Bandmitglied nur eine Weste oder gleich Oberkörper frei.
Klischee 5: Mitsingpassagen und 'Clap Your Hands'
Die Quote von normal 25% an Songs, wo die Band zum Mitsingen oder Klatschen auffordert, wird bei jenen Bands auf 99% gesteigert.
Klischee 6: Sonnenbrillen und Tücher
Scheiß auf die dunkle Halle: Die Sonnenbrille bleibt (egal ob auf oder vor der Bühne) ein markantes Accessoire. Dazu flattern Tücher unvermeidlich an Mikrofonständern, an Hosenbeinen, Armen, Stirn und sonstwo in orientalischer Vielfalt.
Klischee 7: Beknackte Bandnamen
Das muss ich ja wohl nicht weiter kommentieren...
Das war also so ein schöner Tag wo Du glaubst, die Zeit wäre stehen geblieben :-)
Mir hat es gefallen - eine gute Vorbereitung auf Balingen!
Ach so, was es musikalisch so gab, findet Ihr hier: SHOUT IT OUT LOUD Festival Mühlheim 18.6.2011