Thin Lizzy - 2006-April-01, Köln Live Musik Hall:
Die Herren haben es immer noch voll auf der Pfanne!
Oh ja.
Bevor wir dazu kommen wie scharf das Konzert war, sollte ich erwähnen, daß Marco Mendoza bei mir einen schweren Stand hat. Zum einen hat er den undankbaren Part den basslichen Aufgaben der Show nachzukommen und damit die Lücke von Phil Lynott zu füllen. Ist natürlich unmöglich. Und sein poserhaftes Gehabe bei Whitesnake bringt auch keine Pluspunkte.
Nundenn.
WOW!!!!!!!
Alter Schwede, im zuhnehmenden Alter hat es die Herren Sykes und Gorham nochmal gepackt. Was die beiden an Feuerwerken abgespult haben ist albsolut erstklassig!
Da darf sich der geneigte Hörer fragen, warum jemals ein Darren Wharton Bandmitglied war...
Das Publikum war ausnahmslos begeistert von den Duellen der Herren, die den altbekannten Songs frischen und harten Wind verliehen.
Das ist natürlich auch der große Vorteil von Konzerten wie diesen: Kein Druck ein neues Album promoten zu müssen und einen Berg livetauglicher Songs im Gepäck. Die Fans wussten, was sie erwarten durften und die Band wusste, wie die Erwartungen erfüllt werden.
John Sykes bietet mit seiner seit 25 Jahren unveränderten Frisur (das Brian May Syndrom) und seiner abgewetzten Gibson den höchsten Wiedererkennungswert.
Scott Gorham ist sichtlich in die Jahre gekommen (angeblich ist ihm die Gibson mittlerweile zu schwer) und angegraut - spielt allerdingt wesentlich härter als früher.
Michael Lee war auserkoren in die Stapfen von TheOneAndOnlyBrianDowneyOnDrums zu treten und hat seine Sache prima gelöst.
Sein Drumsolo war allerdings dann doch eine Spur zu altbacken...
Über Marco Mendoza habe ich schon alles gesagt, oder? Okay, okay: war ganz ordentlich. Scheint mir auch der einzige Musiker zu sein, der zu seiner Leopardenmusterweste einen Gurt in eben demselben Muster hat.
Wer auf der Tour mit dem Motto 20/20 (Jahre/Gigs) nicht dabei war darf sich ärgern und hat wirklich was verpasst!
Phil Lynott wäre sicher Stolz auf die Art und Weise, wie sein Erbe verwaltet wird.
Ach ja. Nachdem ich in den letzten Jahren eher erfolglos auf der Jagt nach Plektren, Drumsticks, etc. war, hatte ich in Köln mal wieder Erfolg: Ein Plektrum von Marco Mendoza. Na bravo... ;-)