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THRESHOLD - 2009

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THRESHOLD - 2009-10-31 Bielefeld, Movie:
Ganz großes Kino!

Quasi auf den Tag 16 Jahre nachdem ich DREAM THEATER im PC-69 genießen durfte, weilten THRESHOLD in der Stadt.
Und deren Debüt aus dem ebenselben Jahr gehört zum Besten, was je unter der Flagge 'progressiver Metal' erschienen ist. Zudem beherrscht die Band die seltene Kunst, nur hochwertiges Material unter das lechzende Volk zu bringen - in schöner Regelmäßigkeit dazu :-)

Die Tour lief unter dem Motto 'Essence of Progression 2009' und wurde von SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE und SERENITY eröffnet.
Leider fingen die Franzosen weit vor der angekuendigten Zeit an, so dass ich als Opener leider lediglich die österreichischen SERENITY sehen durfte. Die haben ihre Sache jedenfalls gut gemacht und allerorts für gute Stimmung gesorgt.
Gegenüber dem Abend vorher, wo ich mehr oder weniger als einzig zahlender Zuschauer einer lokalen Band im Movie zusah, verloren sich an diesem Abend rund 75 Leute in dem Schuppen.
Das kam der sprichwörtlichen britischen Höflichkeit des Sängers Damian Wilson entgegen, der vor dem Auftritt durch die Reihen ging und jeden Besucher per Handschlag begrüßte. Sowas habe ich bisher auch noch nicht erlebt - klasse! Zumal ich mich gefreut habe, das Damian mit von der Partie ist da er als Original-Sänger bei mir einfach einen Stein im Brett hat.

Die Setlist verspricht einen kompletten Querschnitt durch alle Schaffensphasen der Band, was beim Auditorium auch bestens ankam.

Leider hat der Veranstalter eine knappe Deadline veranschlagt, weshalb einige vorgesehene Schmankerl unglücklicherweise nicht den Weg in unsere Gehörgänge fanden.

Entschädigt wurden die anwesenden Musikfreunde durch eine in dem Prog-Metal Bereich seltene Agilität der ausführenden Musikanten. Die knappe Bühne wurde dynamisch genutzt und bis auf Drummer und Keyboarder war das für die Jungs so eine Art Reise nach Jerusalem ohne Stühle. Jeder war mal an jeden Platz und Sänger Damian war auch während des Konzertes häufig händeschüttelnd vor der Bühne anzutreffen.
 
Passend zur Resie durch die Zeit gab es via Beamer eine optische Untermalung mit Coverartworks der jeweiligen Phase.

Musikalisch hatten wir es mit sechs Profis zu tun, die ausfallsicher durch die Songs navigierten. Und das Adjektiv 'eingespielt' passt hier wie selten. Leider hat der Soundmixer den Gesang etwas zu schwach eingestellt, auch wenn das im Laufe des Sets besser wurde.

Skuril war noch die Szene, wo Damian merkte, dass aus dem Publikum fotografiert wurde und er sich direkt mit in Pose schmiss - ein Clown, wie er im Buche steht :-)



Das durstige Metal-Herz wurde an diesem Abend mit allem versorgt, was gut tut und deshalb wird dieser Abend noch lange mit einem Lächeln versehen im Gedächtnis bleiben.
THRESHOLD haben jedenfalls bewiesen, dass Prog-Metal nicht nur eine komplexe Frickelei sein muss, sondern auch Spass machen darf!

-> Von dem Konzert existieren ein paar annehmbare Soundschnipsel. Wer Interesse hat, wendet sich an axel (at) mano-cornuto.de