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WARLORD - The Holy Empire (2013)

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Da ist es also, der neue Erguss der Epic-Götter.
Eigentlich waren sie schon lange wieder in der Versenkung verschwunden ... wobei sie eigentlich auch nie den Underground verlassen haben.

WARLORDs Geschichte nahm nie richtig Fahrt auf und brachte (vielleicht auch deswegen) den frühen Werken wahren Kultstatus ein. Etwas für Kenner.

Nach dem gelungenen Versuch von 2002, mit Joacim Cans von HAMMERFALL am Mikro der Karriere neuen Schub zu geben, passierte laaaaange Zeit wieder nichts.

Außer, dass Bill Tsamis weiterhin munter herumkomponierte, respektive (ur)altes Material neu überarbeitete. Nun liegen jene Mühen also frisch gepresst vor und ich als eingefleischter WARLORD Fan habe leicht feuchte Hände, als ich das Teil das erste Mal in den Player legte.
Der akustische Vorgeschmack war ja schon mal verheißungsvoll.

Andererseits war der Auftritt beim diesjährigen KEEP IT TRUE nicht der erhoffte Triumphzug.
Leider verhält es sich mit dem neuen Album in gewisser Weise ähnlich.

So sehr ich jubeln möchte: Das Ding ist nicht der Überflieger. Wobei genau das nun mal die Erwartungshaltung war.
Wenn man allerdings diese Bürde abschüttelt und die CD differenziert betrachtet, bleibt immer noch ein ordentliches Stück Musik.

Schon nach wenigen Sekunden setzt das typische WARLORD-Feeling ein. Erhabene Melodien und eine majestätisch anmutende Gitarre von Bill Tsamis. Dazu der fruchtbare Nährboden durch die Drums von Mark Zonder. Seine Spielweise passt perfekt zu den Songs und ist weitaus mehr als bloße Rhythmusarbeit. Es wimmelt nur so von pfiffigen Fills und groovender Akrobatik.

Im Grunde tut es auch gut, dass wieder mal Richard M. Anderson (aka Damien King III) mit an Bord ist. Seine eher tief angelegte Stimme verleiht den Songs den erwünscht epischen Touch.
Lediglich bei "Kill Zone" darf der Tourbarde Giles Lavery den Gesang (mit mehr Höhen) übernehmen. Und auch hier zeigt sich, dass Giles ein guter und passender Sänger ist - auch wenn er halt kein begabter Entertainer ist.

Ja nun, klingt doch soweit, als wäre alles im Lot?
Tja, kommen wir nun zum Geschmäckle: Zum einen hätten wir eine wirkliche fade Produktion. Auch wenn hier kein finanzkräftiges Label dahintersteht, muss man da mehr rausholen können. Dann wäre da noch der zu offensichtlich  umgesetzte und sich seltenst abhebende melancholische Grundtenor der Songs. Ein bisschen mehr Pep, wie z. B. ansatzweise bei "Kill Zone" täte gut. Phasenweise klingt es zu sehr wie ein Film-Soundtrack. Es fehlen definitiv ein paar Songs, wo sich der Refrain oder das Riff unwiderstehlich festsetzt.

Und bei vielen Gitarreneinlagen hat man das Gefühl, als wären sie wahllos aus bekanntem Material zusammengeschustert. Gerade hier hätte ich mehr erwartet, als das was erwartungsgemäß eh da war. Zu diesem Punkt jammere ich auf verdammt hohen Niveau, ich hätte mir jedoch ganz klar die eine oder andere Überraschung gewünscht.

Was macht man nun mit der Scheibe, die den Heavy Metal zudem offenkundig nur streift?
Als Hintergrund-Mucke ist sie zu detailliert und zum Abfeiern zu lasch.
Dafür gibt es aber auch keinen Ausfall.
Ich denke, ich gewöhne mich einfach an das Werk :-)

Mehr zu WARLORD

01. 70000 Sorrows
02. Glory
03. Thy Kingdom Come
04. City Walls Of Troy
05. Kill Zone
06. Night Of The Fury
07. Father
08. Holy Empire


Richard M. Anderson: Vocals
William J. Tsamis: Guitar
Mark S. Zonder: Drums
Philip Bynoe: Bass