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JAWBREAKER – Live Bückeburg Schraub-Bar, 2018-10-20

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Die Schraub-Bar in Bückeburg gehört zu den Orten, über die ich nur Gutes gehört habe, aber leider selbst noch nie da war. Das sollte sich heute ändern, denn endlich war die Gelegenheit auf dem Teller, dort JAWBREAKER -die vielleicht wichtigste Metal-Tribute Band aus Europa und den Subkontinenten- live zu sehen.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl ob des richtigen Benehmens in einer Schraub-Bar trat ich die Reise als Anhängsel von Doris und Thomas an, die einen entscheidenden Hinweis mit im Gepäck hatten. Angeblich wäre der Boden der Lokation mit einer Art Bernsteinzimmer aus Kronkorken bestückt. Auf Basis dieser wichtigen Hintergrundinformationen beschloss ich, dort angekommen zunächst ganz unauffällig Interesse an Heavy Metal zu bekunden und mich im zweiten Schritt als Schrauber zu outen. Da meine Fähigkeiten als Mechaniker eher limitiert sind, hoffte ich, wenn ich mir genügend Biere reinschrauben würde, hier nicht fehl am Platze zu sein.

Herzblut. In The Name Of Metal!

Junge, Junge, ich war da ganz und gar nicht fehl. Dazu brauchte es natürlich nicht die Bohne meine Undercover-Allüren mit ordentlich Bier, sondern einzig und allein JAWBREAKER mit ihrer schönen Interpretation des guten, alten Metals.

Es ist jedes Mal ein besonderes Fest, den Herren JAWBREAKER zu zuhören, weil es jedes Mal ein anderes Fest ist. Von wegen, „ist doch immer das selbe“. Ja, es ist immer die selbe geniale Stimmung. Die ist einem Kern Gänsehautklassikern geschuldet, die durch immer wechselnde Perlen garniert werden.

Der Nucleus wird stählern von ACCEPT, JUDAS PRIEST, GRAVEDIGGER und (für mich unverzichtbar) „Man On The Silver Mountain“ getragen.

Ulf und Holger verstehen sich prächtig darauf, einen grundsoliden Boden (im heutigen Fall aus Bernstein-Kronkorken…) zu gießen. Erfreulich unaufgeregt und mit viel Herzblut. Ohne passende Rhythmusfraktion zündet der Sound nunmal nicht.

Die Choreographie war schon mal harmonischer :-)

Bernd bringt die gitarrentechnische Basis über die gesamte Spielzeit mit einer ansteckenden Leidenschaft an das Auditorium. Die Riffs, vervollständigt durch die feinen Soli von Thomas, sind der Herzschlag jeden Rockfreundes.

Stefan ist als bekennende Rampensau in der Lage jeden Song so zu interpretieren, dass die gesamte Setlist als Einheit daher kommt. Das mutet sich bei den doch sehr verschieden aufgestellten Sängern der Originale als schwierig an, aber es rockt phänomenal!

Das macht JAWBREAKER auch insbesonders aus. Hier wird nicht klinisch gecovert, sondern aus Überzeugung Tribute gezollt. Dabei bekommen alle diese herrlichen Songs eben die genannte JAWBREAKER Note, die einen Abend mit den Herren zu einem Highlight werden lassen.

Auch die Künstler, die nicht mehr auf dieser Welt wandeln, bekommen die verdiente Aufmerksamkeit und können von sonstwo sehen, dass ihr Erbe von den Ostwaetfalen gut verwaltet wird sowie vom Publikum dankbar angenommen wird. Und Fransi hat auch irgendwo gelächelt, als doch noch überraschend „Rockin' In The Free World“ zelebriert wurde.

Wer harte Rockmusik mag und die Chance hat, JAWBREAKER zu sehen, sollte es tun. Weil muss.

Setlist, noch ohne 'Rockin' In The Free World'...