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Metal Cruise 4, Tag 2 SKYLINE / Uli Jon Roth / CALIBAN / GAMMA RAY / Blaze Bayley

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Der erste Tag auf See birgt im Programmheft ungeahnte Highlights. Wer um 8 Uhr schon am Start war, konnte mit einem sportiven ¨Bauch, Beine, Po¨ Gesundheitsproramm den Tag beginnen. Nun, mein Tag ging um 9:30 Uhr damit los, dass mich meine Beine zu einem bestimmten, manchmal stillen Örtchen brachten und dass dort mein Bauch geleert wurde. Geht doch.

Das erste wahre Highlight waren SKYLINE, von denen ich ich nur grob mitbekommen habe, dass sie Covern. Das kann ja alles und nichts bedeuten. Im Falle SKYLINE ersteres. Wer sein Set mit ¨Stargazer¨ eröffnet und sich nicht lächerlich macht, muss es schwer auf der Pfanne haben. Die Archillesverse Gesang im Dio-Kosmos war von Henning oberstabil performt, aber auch instrumental war alles im grünen Bereich – mal abgeshen davon, dass der Soundmann dummerweise vergessen hat, das Gitarrensolo von Clemens auf die Boxen zu bringen. Das die Herren auch Blackmore können, wurde dann bei vollem Sound später bei ¨Highway Star¨ unter Beweis gestellt. Dazu gab es einen kompetenten Steifzug durch die Plattensammlung von früher. ¨Crazy Train¨, ¨Why Can´t This Be Love¨, ¨Here I Go Again¨ und et cetera kamen in der Intensität, wie es sein muss und das Rockerherz höher schlagen läßt. Endlich angekommen!

Das nächste Schmankerl besorgte Uli Roth. Die Gitarrenlegende veranstaltete einen Workshop und eröffnete mit den Worten: ¨Ich gebe nie Workshops¨. Nun ja. 🙂 Jedenfalls ist Uli, damals noch bei den SCORPIONS, mitschuldig, dass ich den Weg zum Hard Rock/Heavy Metal gefunden habe. 1978/79 hat mein Bruder einen Sampler bekommen, auf dem ¨Steamrock Fever¨ drauf war. Und jener Song hat mir dir Richtung geebnet. Stampfender Beat, einfach strukturiertes Riff und ein simpler Refrain … fertig! Ab dem Tag war mir klar, welche Sorte Musik vom heutigen Tag an mein ständiger Begleiter sein soll. Und so hat es sich ja auch ergeben!

Schön, dass ich nun endlich die Gelegenheit hatte, Uli das kund zu tun. Uli hat viel über seine Sky-Gitarre und die lange Entwicklung erzählt. Und in der Tat ist sein Werkzeug ein besonderes, wie in kleiner Runde aufzeigte. Nicht nur der hybride Sound von Fender und Les Paul, sondern auch die erweiterte Anzahl an Bünden sowie die coole Erweiterung, dass sich die Gitarre selbst stimmt, machen die Sky-Gitarren zu einem Wunderwerk an machbaren. Die Storys, wie Uli mit diversen Leuten ein ¨das geht nicht¨ dann doch realisierte, ist ein Lehrstück der Entwicklergeschichte. Uli hat das total angenehm und sympathisch rüber gebracht. Solche Sachen sind prädestiniert für diese Art von Festivals.

Um so schöner, dass Uli gegen Ende seines Slots nach Musikwünschen fragte. Mein aus tiefstem Herzen eingeworfenes ¨Steamrock Fever¨ bekam allerdings barsche Worte als Feedback. ¨Den Song kann ich gar nicht ab. Der wurde damals in Japan gehyped und der ist einfach … na ja, Scheiße.¨ Zack, der hat gesessen. Das Fundament meines Daseins ist quasi auf Asbest gebaut! Ach, natürlich hat Uli es mit den richtigen Worten relativiert: ¨Wenn es funktioniert hat, ist es doch ok¨. Wie recht er hat. Ein großartiger Gitarrist und ein Mensch mit einer tollen Ausstrahlung. Danke!

Kurze Worte zu CALIBAN und zu GAMMA RAY. Erstere spielen den Kram, der als Metalcore klassizifiert wird. Da tu ich mich ja immer schwer mit. Wobei Live mag ich es ja meistens. So auch an diesem Tag, wo CALIBAN einen schicken Gig auf Deck 11 hingelegt haben, auch wenn ich außerstande bin, einzelne Songs auseinander zu halten. GAMMA RAY waren dann auch am Pool dran und habe für meine Begriffe eine lohnende Schippe drauf gelegt. Mehr Gitarren und eine Version von ¨Future World¨, die mehr Spaß als gestern gemacht hat. (Zufrieden, Ralle?)

Aber das unerwartete Highlight war Blaze Bayley. Der Kerl, der mal in den 90ern bei Maiden war und aussieht, wie man sich einen Ausbeiner vorstellt, hat eine einfach großartige Stimme. In kleiner, schnuckeliger Runde im Casino hat Blaze ein paar Klassiker zum besten gegeben, die so genial interpretiert wurden, dass die berühmte Gänsehaut hervor kam. Hintereinander weg ¨Purple Rain¨ und ¨Ace Of Spades¨, begleitet auf dem Akkordeon gibt es nicht alle Tage auf die Ohren. Aufgrund der schmalen Besetzung muss die Stimme eine Extraschicht einlegen und Blaze gehört zu denjenigen, die das drauf haben. Großes Tennis und der perfekte Abschluss von Tag 2.