Mano Cornuto \m/

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HEADBANGERS NIGHTMARE & Friends – Live, Bremen Meisenfrei 1.4.2017

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Mal angenommen, mich würde jemand fragen, wie „Heavy Metal geht“ oder „was daran so besonderes ist“.

„Nun“, würde ich wissend räuspern, „komm das nächste Mal mit, wenn in Bremen HEADBANGERS NIGHTMARE & Friends in der Meise spielen. Da wirst Du alles SEHEN. Und HÖREN. Und vor allem … SPÜREN! …Und Bier gibt’s auch.“

Tja, ich denke, so kann man den Samstag in der Meise zusammenfassen. Uschi Hertzberg darf hier an dieser Stelle gerne mal als „missing link“ des guten Händchen der Zusammenstellung der „Friends“ und der großartigen Organisation an diesem Abend genannt sein. Auch wenn Uschi das alles im Team mit HEADBANGERS NIGHTMARE, der Technik und der Meise gestemmt hat, wie sie selber betont.

Was für eine grandiose Sause! Es war so eine Art Klassentreffen mit Leuten, die alle vor allem eines wollen: Grinsen, wenn sie musizierend auf der Bühne stehen … oder grinsen, wenn sie vor der Bühne stehen. „Stehen“ ist hier allerdings der falsche Terminus, da an diesem Tag niemand einfach nur stand. „Klassentreffen“ passt eigentlich auch nicht richtig, da die Fraktion > 50 mit den Twens und mit allen anderen ZUSAMMEN einfach zünftig auf die Brause gehauen hat. Eine Keimzelle der kommunistischen Idee. Alle sind gleich, alle sind frei. Nur hier mit dem besseren Ende (frei nach Animal Farm): No metalheads are more equal than others!

Das Areal der Meise liebe ich seit meinem ersten Besuch. Vor den gleich weiterhin folgenden Lobhudeleien erzähle ich fix die Schlußstory, die so symptoma- und sympatisch für Events wie dieses ist. Man muss schon ein paar Biere auf dem Kerbholz haben, um aus einer Kneipe wie der Meise mit dem restlichen Überresten herausgespült zu werden, nur weil um halb sechs schon Dienstschluss ist. Neben ein paar turtelnden Tauben blieben nur Drummer Dirk und ich als trinkbegeistertes Strandgut über und Dirk teilte die letzen zwei Bier wie dereinst Sankt Martin seinen Mantel. Und alleine dieses letze Gespräch über Musik, Leidenschaft und andere wichtige Dinge im Leben macht es aus. Es ist wie auf guten Festivals – wer neben Dir Bier trinkt, egal zu welcher Zeit, ist Dein Freund. Sehr angenehm.

Kommen wir also zur Musik, die uns so kurzweilige Stunden geschenkt hat. Der Punkt, dass ich weit ausgeholt habe, möge die Bedeutung des Events untermalen.

Das Set war war voll von Klassikern. Zu wenig. Und es fehlten welche. Eine Problematik, voller Tragik und Scheiß-Egal. Vor allem Scheiß-Egal. Frag 10 Leute aus dem Schuppen und Du bekommst 11 Ansichten, welche Songs gespielt werden müssen. Da der Fundus an geeigneten Titeln größer ist, als der Bierkonsum eines Oktoberfestes, ist es aber eben auch nicht schwer, alle zu einem zufriedenen Grinsen zu bringen. So hat einfach eben JEDER Song gezündet und wenn ich hier ein paar Stücke hervorhebe, dann schmälert das nicht die Energie der anderen. Das ist das angenehme an solchen Abenden, wo Cover Trumpf ist.

Also, kommen wir zu den unrepräsentativen Highlights:

MAIDEN mit Fransi – ich frage mich, wie Steve Harris bisher ohne diese Frau klar gekommen ist.

Ace Of Spades mit Röhre, Pathos, Hut und Headbanging. Lemmy ist sehr stolz auf diese Version

The Zoo mit einem Gitarrensolo, wie es der Schöpfer wollte

ohhhhhh, ohhh, oohohooo, oh, ohhh, oh, ohohohohhhhhh – Heaven And Hell \m/

Whiskey In The Jar mit Vollverpflegung

Princess Of The Dawn – scream for me, Meisenfrei!

Whole Lotta Rosi mit einem dauergrinsenden Hannes Bauer

Doctor, Doctor – rocken, bis der Arzt kommt

We’re Not Gonna Take It – der knackige Highlight. Die Bühne voller Musiker und jeder muss mitspielen oder einfach nur mitwippen und grinsen. Es rockt!

Nein, mich hat nicht jeder Sänger und jeder Instrumentalist vom Sockel gepustet. Aber das zählt auch nicht. Es ist das gemeinschaftliche Rocken und die Passion zur Musik, die jede Faser in mir zu jedem Song zum Zucken gebracht haben. Das alleine zählt. Das ist der Spirit, der die gesamte Meise vor und auf der Bühne gepackt hat. Entweder Headbanging oder verzücktes Grinsen. Oder beides mit einem beschwingten Getränk in Reichweite. Yeah!

Und um nochmal den Gedanken zu Beginn aufzunehmen – da dieses vorzügliche Spektakel bisher nur einmal im Jahr stattfindet, ist es eine hervorragende Idee, zwischenzeitlich die Bands der teilnehmenden Musiker zu besuchen. Oder jede andere Band, die hard rockende Musik aus Leidenschaft betreibt.

Nun. Meine Liebe zum Metal ist an diesem Abend nochmal um 666 Meter gewachsen. \m/ Danke, Uschi!